II. Wirkungsweise und Aufbau der Kondensatorzündung: 1. AufschlagzünderInhaltsverzeichnis
Entwurf einer Zündervorschrift - 3. Teil: Technische Grundlagen der elektrischen Zünder für Abwurfmunition
I. Begriff der elektrischen Zündung

Elektrische Zündmittel werden im Gegensatz zu den mechanischen nicht durch Stoß oder Schlag, sondern durch elektrische Energie zur Entzündung gebracht. Die Entzündung wird durch Anschluß an eine Stromquelle bewirkt. Einen solchen Vorgang bezeichnet man als elektrische Zündung. Der Zusammenbau solcher Zündmittel mit Schalter, Isolierteilen, Lei-tungen u. dgl. in einem Gehäuse stellt einen "Elektrischen Zünder" dar.

Voraussetzung für eine elektrische Zündung ist das Vorhandensein einer elektrischen Energie. Zur Zeit sind elektrische Zünder in Anwendung, bei denen die in einem Konden-sator aufgespeicherte elektrische Energie verwendet wird. Benutzt wird der aus der Elek-trotechnik allgemein bekannte Papierwickel-Kondensator. Er besteht aus zwei dünnen Aluminiumfolien von etwa 0,01 mm Stärke, die durch dünne Papierzwischenlagen vonein-ander getrennt sind.

Ein solcher Kondensator enthält keinerlei elektrische Energie; erst durch das Anschliessen der beiden Folien an eine elektrische Energiequelle, wie z.B. eine Anodenbatterie, wird er aufgeladen. Er ist auch nach dem Abschalten von der Batterie imstande, diese Ladung über längere Zeit festzuhalten und später wieder abzugeben. Genau so wie eine Ta-schenlampenbatterie imstande ist, den Glühdraht einer Glühlampe durch Erwärmung zum Leuchten zu bringen, kann die Ladung eines Kondensators dazu benutzt werden, ein Zündmittel zu entzünden.