II. Wirkungsweise und Aufbau der mechanischen Zünder: 1. AufschlagzünderInhaltsverzeichnis
Entwurf einer Zündervorschrift - 2. Teil: Technische Grundlagen der mechanischen Zünder für Abwurfmunition
I. Begriff der mechanischen Zündung

Eine mechanische Zündung kommt dadurch zustande, daß eine Kraft ein Schlagmittel, z.B. ein Nadelstück o. dgl., gegen ein Zündmittel (Zündhütchen) treibt; sie kann aber auch dadurch bewirkt werden, indem man einen Reibzündsatz durch ein Reibmittel, z.B. einen Reibdraht, zur Entzündung bringt. Die Auslösung der Kraft kann erfolgen auf me-chanischem, elektrischem, pyrotechnischem oder chemischem Wege. Die Kraft erteilt dem Schlag- bzw. Reibmittel die zum Zerknall des Zündsatzes nötige Energie durch Druck, Zug oder Drall. Die Maßeinheit der Energie ist das mkg (Meterkilogramm). Die Bewegungsener-gie des Schlag- bzw. Reibmittels wird beim Eindringen in das Zündmittel infolge der dabei auftretenden Reibung in Wärme umgesetzt, welche das Zündmittel zum Zerknall bringt.

Der Zündsatz ist äußerst empfindlich gegen mechanische Einwirkung. Es genügt daher zu seiner Entzündung eine geringe Energie, wobei dem Schlag- bzw. Reibmittel zweckmäßi-gerweise eine möglichst große Geschwindigkeit erteilt wird. Die Anstichenergie des Schlagmittels beträgt z.B. bei Verwendung des Zündhütchens Z 26 mindestens 0,002 mkg. Die beim Zerknall des Zündsatzes entstehende Druckwelle in Verbindung mit dem Feuerstrahl bringt die in der Zündladung befindliche Sprengkapsel und deren Druckwelle wiederum die sie umgebende Übertragungsladung und damit die Bombe zum Zerknall.

Auf Grund dieser Zusammenhänge ergibt sich folgender Begriff: Unter einer mechanischen Zündung versteht man jeden Zündvorgang, bei dem die mechanische Arbeit einer kurzzei- tig wirkenden Kraft zum Zerknall eines äußerst empfindlichen Zündmittels ausgenutzt wird.