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Fremde Flugzeugminen - Beschreibung, Wirkungsweise und Anleitung zum Bergen und Entschärfen |
II. Englische Flugzeug-Treibmine mit 10 kg Ladung (E Fl TM 10) |
Beim Abwurf wird die Fallgeschwindigkeit der E Fl TM 10 durch den offenen Windsack (Steuerschirm) etwas herabgemindert. Desgleichen wird das Überschlagen der Mine in der Luft verhindert und damit erreicht, daß die Mine mit dem Boden voraus in das Wasser eindringt. Die Treffgenauigkeit wird gegenüber den üblichen Lasten mit Lastenschirmen erhöht, da die Abdrift durch ventuelle Luftströmungen geringfügig ist. |
Die Mine kommt im Wasser in 3 verschiedenen Schwimmlagen vor. | |
1. | Die Mine hängt an den sich vom Gefäß lösenden Korken. |
2. |
Die Korken bleiben fest auf dem oberen Deckel. Die Mine schwimmt dicht unter der Wasseroberfläche. Die Stoßarme schneiden etwa mit der Wasseroberfläche ab. |
3. | Die Mine geht mangels Restauftrieb auf Grund, bleibt aber scharf. |
Durch die Bohrungen des Salzstückgehäuses, welche durch vorheriges Abnehmen der Schutzkappe freigelegt werden, tritt das Wasser an den Salmiakring und löst diesen all-mählich auf. Die Feder der Kontaktstange entspannt sich dabei langsam und drückt diese nach oben. |
Die bisher vom Mittelrohr gehaltenen Verschlußhebel treten aus dem Mittelrohr heraus und verlieren infolge der Federdrücke ihren Halt an der Stoßarmscheibe, so daß sich der Deckel mit dem daran befestigten Windsack von der Mine loslösen kann. |
Die Stoßarme stellen sich waagerecht. |
Der Minenkörper, der nun einen kleinen Untertrieb aufweist, senkt sich im Wasser und wird schließlich durch die an der Stoßarmscheibe befestigte Korkreihe in einer bestimmten Tiefe schwimmend gehalten. |
Im oberen Teil des Mittelrohres ist der Kontaktsockel mit dem Zündkontaktring (Plus-Pol) befestigt, der gegen Masse isoliert ist. |
Durch den Zündkontaktring führt die Kontaktstange. Der Plus-Pol der Batterie ist mit dem Zündkontaktring, die Kontaktstange über Masse und Glühzünder mit dem Minus-Pol der Batterie geschaltet. |
Solange das Salmiakstück nicht geschmolzen ist, liegen die auf der Kontaktstange befes-tigten Isolierringe innerhalb des Zündkontaktringes. Die Preßspan-Sicherungsscheibe liegt mit ihrem äußeren Rande an der Innenwand des Mittelrohres an, der Vierkant befindet sich in seinem Lager. |
In dieser Stellung ist die Kontaktstange gegen unbeabsichtigtes seitliches Verschieben gesichert und überdies ein Zündstromfluß durch die Lage des Isolierstückes innerhalb des Zündkontaktringes nicht möglich. |
Löst sich bei Eintritt in das Wasser das Salmiakstück allmählich auf, so schiebt die Spiral-feder die Kontakstange ebenfalls langsam nach oben. Dabei gleitet der Vierkant aus sei-nem Lager, die Preßspan-Sicherungsscheibe aus dem Mittelrohr, die Isolierringe treten aus dem Zündkontaktring und das blanke Metall der Kontaktstange liegt zündbereit inner-halb des Zündkontaktringes. |
Die Kontaktstange ist nun am unteren Ende in der Bohrung des Salzstückgehäuses gela-gert und wird am oberen Ende durch die Gummimembrane, die sich durch den Druck der Feder nach oben gespannt hat, in der Längsachse im Mittelrohr gehalten. |
Das Salmiakstück muß allen Transportbeanspruchungen standhalten. Bei Zerstörung des Salmiakstückes vor dem Einsatz der Mine ist mit unbeabsichtigter Zündung zu rechnen. |
Stößt die Mine in scharfem Zustand entweder mit ihrem Minengehäuse oder mit den Stoßarmen an einem festen Gegenstand im Wasser, oder werden die Korke der treibenden Mine festgehalten, so schlägt durch den Stoß bzw. durch den Zug der Korkleine die Kon-taktstange in der Gummimembrane seitlich aus und berührt dabei den Zündkontaktring. Der Zündstromkreis wird somit geschlossen, die Mine detoniert. |
Da die Mine meistens etwa 50 cm bzw. dicht unter dem Wasserspiegel treibt, wobei die Korke an der Oberfläche schwimmen, sind in fließenden Gewässern zur Abwehr Sperren zweckmäßig, die mit einem kammartigen Teil in das Wasser reichen und schnell ersetzt werden können. Sie müssen so an entsprechend langen Auslegern von den tragenden Schwimmkörpern entfernt befestigt werden, daß letztere nicht selbst beschädigt werden können. |
Beim Antreiben gegen diese Sperren werden die Minen zum größten Teil zur Detonation gebracht. |
Befehlsmäßiger Schutz ist besonders vor Brückenpfeilern und bei vor Anker liegenden Kähnen auch durch Auslegen von Fischernetzen oder Balken gegeben. |
Bekämpfung treibender Minen ist gegebenenfalls mit Handgranaten, Gewehr- oder MG-Be-schuß vorzunehmen. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß nur die auf dem Wasser treiben-den Korken sichtbar sind, während die Mine bis 50 cm unter der Wasseroberfläche schwimmt. Für genügende eigene Deckung ist Sorge zu tragen. |
Der Zünder der Mine ist schon im normalen Zustand gegen Erschütterungen hochempfind-lich. Bei vom Flguzeug abgeworfenen Minen muß mit Verformungen von wesentlichen Tei-len gerechnet werden, so daß bei geringester Bewegung der Mine die Zündung erfolgen kann. Es sind daher an das Ufer angetriebene oder auf Land gefallene Minen durch Ge-wehrschuß oder Handgranate zur Detonation zu bringen (Deckung nehmen) oder unter Beobachtung der für Eisensprengungen vorgeschriebenen Sicherheitsbestimmungen durch vorsichtiges Anlegen einer Sprengladung (etwa 1 kg) am unteren Drittel der Minenwan-dung (Ladungsraum) zu sprengen. |
Hierbei ist folgendes zu beachten: |
Jede Berührung der Mine ist gefährlich. |
Unter keinen Umständen darf die Mine gelegt oder deren Lage beim Auflegen der Sprengladung verändert werden. Vor allem dürfen die Fühlarme nicht berührt werden. |
Das Bergen, Entschärfen und der Transport dieser E Fl TM 10 ist verboten. |
Das Sprengen ist nur von einem Minenspezialisten oder entsprechend ausgebilde-tem Fl.Waffenpersonal (MT) vorzunehmen. |
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