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Fremde Flugzeugminen - Beschreibung, Wirkungsweise und Anleitung zum Bergen und Entschärfen |
II. Englische Flugzeug-Treibmine mit 10 kg Ladung (E Fl TM 10) |
Die E Fl TM 10 ist in größerer Anzahl von feindlichen Flugzeugen aus abgeworfen worden. Sie dient zur Verseuchung von Flüssen, Kanälen und Häfen und ist vor allem gegen Schif-fe und Übersetzmittel, gegen stehende und schwimmende Brückenunterlagen (Joche, Schiffe) wirksam. |
An Streckbalken der Kriegs- und Behelfsbrücken kann sie sich nicht anhaken, da sie keine über dem Wasserspiegel ragenden Teile besitzt. |
Der Zünder ist hochempfindlich und schließt unbeabsichtigte Zündungen nicht vollkommen aus. |
Die E Fl TM 10 besteht in gesichertem Zustande aus folgenden Teilen: |
1. |
dem Windsack mit Fangleinen, dem Stahlseil, dem Seilträger und dem Minendeckel. |
2. |
dem Minengehäuse, darin enthalten: Zünder mit federnden Stoßarmen und Schwimmkorken, Trockenbatterien, Glühzünder mit Übertragungsladung. |
Sprengstoff etwa 10 kg Trinitrotolulo mit eingegossenem Bleirohren. |
Zu 1. (Abb. 12). |
Der Windsack ist ein konischer, oben und unten offener Sack aus Seidenstoff, der mit Fangleinen und Stahlseilstück am Seilträger befestigt ist, der beweglich am Mi-nendeckel sitzt. |
Zu 2. (Abb. 13). |
Das Minengehäuse ist zylindrisch und unterteilt in Auftriebsraum und Ladungsraum. Seitlich am Auftriebsraum sitzt ein kleines Ventil. Am Ladungsraum befindet sich eine mit einer Verschlußschraube versehene Eingußöffnung. Durch die Längsachse des Minengehäuses führen 2 Messingrohre. Das eine dieser Rohre, das zentrisch einge-baut ist, nimmt einen Teil der Zündvorrichtung in sich auf. Der untere Teil dieses Rohres trägt ein Gewinde zur Befestigung der Salzstücksicherung, welche bei gesi-cherter Mine mit einer Schutzkappe versehen ist und vor dem Einsatz entfernt wer-den muß. |
Die elektrisch mechanische Zündvorrichtung (Abb. 17 und 18) besteht aus: |
Kontaktstange, Sicherungsvorrichtung, Spiralfeder, Kontaktring, Dichtmembrane, Stoßarme, Trockenbatterie, Glühzünder und Übertragungsladungen. |
Das Mittelrohr nimmt die Kontaktstange mit Spiralfeder in sich auf. Das etwas seitlich hierzu liegende, parallel geführte zweite Rohr enthält die Trockenbatterie, den Glühzünder und die Übertragungsladungen. |
Die Kontaktstange führt mit ihrem unteren Ende durch eine Bohrung im Boden des Salz-stückgehäuses. Ein Gummirichtungsring dichtet den Zwischenraum Kontaktstange – Bo-den des Salzstückgehäuses ab. Die Spiralfeder hat ihr Gegenlager an der Innenseite des Salzstückgehäuses und drückt gegen den auf der Kontaktstange befestigten Federteller und somit die Kontaktstange nach oben. Gegen die Außenseite des Bodens im Salzstück-gehäuse stützt sich ein über die Kontaktstange geschobener Salmiakring (Salzstück), der mit einer Mutter auf der Kontaktstange gehalten wird und sie in der unteren Lage fest-hält. |
Oberhalb des Federtellers hat die Kontaktstange ein Vierkantstück, das beim Einsetzen der Kontaktstange in die Vierkantführung eines Querbleches des Mittelrohres eingreift und ein Verdrehen der Kontaktstange bei der Montage verhindert. Oberhalb des Vierkantstük-kes befindet sich die zylindrische Kontaktstelle. Darüber führt die Kontaktstange durch eine Gummimembrane, die mittels zwei auf der Kontaktstange sitzenden Isolierstangen zusammengepreßt und gehalten wird. Der Außenrand der Membrane ist im Kontaktsockel befestigt. Somit wird im entsichertem Zustande (Abb. 14) die Kontaktstange in Mittel-stellung gehalten und das Eindringen von Wasser in das Mittelrohr verhindert. |
Über dem obersten Isolierring ist auf die Kontaktstange eine Preßspanscheibe aufgescho-ben mit einem Außendurchmesser gleich dem Innendurchmesser des Mittelrohres. Sie sitzt vor dem Schmelzen des Salzstückes im Mittelrohr und hält die Kontaktstange in ihrer Mit-tellage fest (Abb. 13). Auf diese Scheibe stützt sich ein Distanzring aus Messing. Den Kopf der Kontaktstange bildet eine Scheibe, auf der 8 federnde Stoßarme aufgelötet sind. Diese Stoparmscheibe besitzt an ihrem Umfang 4 Ausnehmungen, die für die Verschlußhe-bel des Deckels vorgesehen sind. |
Alle oberhalb des Vierkantes auf die Kontaktstange aufgeschobenen Teile werden durch eine Mutter am Kopfende der Kontaktstange zusammengehalten. |
In dem exzentrisch eingebauten Rohr befinden sich (Abb. 13): |
Trockenbatterie mit Zuleitung zum Zündkontaktring, Glühzünder, |
2 Übertragunsladungen (90 g gepreßtes Trinitrotoluol), |
Holzpfropfen mit Feder und Verschlußschraube. |
Der Minendeckel greift mit seinem unteren Rand in das Minengehäuse ein und wird mit 4 Paar Verschlußhebel so lange am Zündergestänge und im Minengehäuse festgehalten, wie der Salmiakring die Kontaktstange gegen den Druck der Spiralfeder nach unten hält. |
Die Verschlußdeckel greifen unter dem Rand der Stoßarmscheibe und werden außerdem vom Mittelrohr umschlossen, so daß eine sichere Kupplung des Minendeckels mit dem Mi-nengehäuse gewährleistet ist. |
Der geschlossene Minendeckel drückt die 8 federnden Stoßarme in einer der Deckelform entsprechenden Krümmung nieder, wobei sich die äußeren Enden der Stoßarme auf einen federnden, in einer Sicke des Deckels liegenden Sprengring stützen. |
Über den federnden Stoßarmen liegen 8 mit einer Leine untereinander verbundene Korke (Abb. 15 und 16). Das Ende der Leine ist an der Konstaktstange befestigt. Jeder Kork hat in einer Bohrung eine Druckfeder, die gegen den Minendeckel drückt. |
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