XIII. Versager beim Schießen und deren Ursachen
Abwurfmunition-Torpedos - Munitions-Handbuch - Teil 4 Flugzeugtorpedo F 5 b - Heft b: Bedienung und Wartung
XIV. Anhang

Anwendung des höchstzulässigen Kesseldruckes 200 kg/cm²

1)

Bei vorschriftsmäßiger Bedienung hält der Kessel die Beanspruchungen durch den höchstzulässigen Kesseldruck ohne Gefährdung aus. Torpedos, deren Kessel auf den höchstzulässigen Druck aufgefüllt sind, müssen besonders vor Fall und Stoß ge-schützt werden.

2)

Das Füllen des Kessels auf den höchstzulässigen Druck hat langsam zu erfolgen, da-mit die schnelle, starke Erwärmung der Kesselluft und dadurch eine Beeinträchtigung der Festigkeitseigenschaften des Kesselwerkstoffes vermieden werden (IV A 1). Der gefüllte Kessel erfährt infolge Abkühlung (besonders nach zu schnellem Füllen und bei kalter Witterung) einen Druckabfall. Er ist daher nach dem Abkühlen erneut auf den höchstzulässigen Kesseldruck aufzufüllen.

3)

Die Überschreitung des höchstzulässigen Kesseldruckes ist verboten ! Es ist deshalb untersagt, Kessel über den vorgeschriebenen Kesseldruck hinaus und mit steigender Erwärmung aufzufüllen in der Absicht, den Kesseldruck anschließend durch Abkühlen auf die vorgeschriebene Höhe zu bringen.

4)

Unnötiges Abblasen und Füllen ist zu vermeiden, da es den Kessel höher bean-sprucht als längeres Lagern unter hohem Druck.

5)

Die Kessel solcher Torpedos, die nach dem Torpedobuch (auf Grund der nach einer Beschädigung usw. vorgenommenen Untersuchung) "Nur im Mob-Fall" oder "Nur im Kriege" brauchbar erklärt sind, dürfen niemals höher als auf den zugelassenen Kes-seldruck gefüllt werden.

6)

Die Kessel sind stets auf neuhinzugekommene Risse, Schrammen, Beulen, stärkere Anfressungen usw. zu überwachen. Bei Feststellung solcher Mängel ist sofort der Kessel abzublasen und der Torpedo zur Untersuchung an die zuständige L.Muna.T abzugeben.