Russ. Kampf-
stoffbomben
(Abb. 152, 153 
u. 154)

450

321

203

10

---

203

301

165

27,5

14,6

10,00

34,5

185

87

14

7,5

1,6

0,5

0,16

1,15

0,76

---

Neben den als Splitterbomben verwendeten Typen AOCh-10 und AOCh-15 wurden drei eigentliche Kampfstoffbomben in der Beute festgestellt. Als Füllung sind hauptsächlich Yperit und Phosgen vorgesehen. Die Bezeich-nung R-5 bedeutet Rezept 5, d.i. Yperit (Lost), die Bezeichnung R-Ju Phosgen.

Die mit Geländekampfstoff gefüllten Bomben werden mit den Zündern AGM-1 oder AMA, die mit Luftkampfstoff gefüllten Bomben mit den Zündern AGDT, TM-4 oder TM-24 (für große Höhen) versehen.

Kampfstoffnebelbombe
(KRAB-25-Jad = kurajaschtschaja aviabomba-25-jadovito- go dyna = rauchende Fliegerbombe mit Giftnebel)

Die Kampfstoffnebelbombe KRAB-25-Jad dient zur Erzeugung einer Nebel- und Kampfstoffwolke. Als Kampfstoff ist Adamsit vorgesehen, er breitet sich von der Einschlagstelle aus gerechnet in einer Wolke von 15 bis 25 m Höhe und 250 m Seitenausdehnung aus.

Russ. Leucht-
bomben
(Abb. 155, 156,
157, 158, 159)

Leuchtbomben
(SAB = swetjaschtschajasja aviabomba = leuchtende Fliegerbombe)

190

160

95

203

1744

1030

23,4

14,4

4

35

2,2

2,4

3,5

¼ Sek.

masse

12

9,45

2,2

20

3,0

2,4

4,5

---

Es sind vier Typen von Fallschirmleuchtbomben bekannt:

SAB-3, SAB-3 M, SAB-15 und SAB-25. Die Typen SAB-3 und SAB-3 M (M = modernisirovannaja) unterscheiden sich nur wenig.

Die Leuchtbomben werden horizontal an einem Tragering auf-gehängt.

Als Zünder kommen die Zeitzünder AGDT (B), TGM-4 (B) und TM-24 (B) zur Verwendung. Diese Zünder sind nicht sprengkräftig.

Die Blitzlichtbombe dient als Lichtquelle bei nächtlichen Luftbildaufnahmen. Sie besitzt eine Lichtstärke von rund 230 Mill. Kerzen, die Leuchtmasse wiegt etwa 20 kg und verbrennt in 1/5 bis 1/7 Sek. Gesamtgewicht der Blitzlichtbombe 35 kg.

Die kombinierte Signalbombe ANAB dient zu Navigationszwecken. Sie wird über Wasser abgeworfen, entzündet sich nach der Berührung mit der Was-seroberfläche und erzeugt eine 5 bis 10 Min. brennende helle Flamme; zu-gleich bildet sich ein bei Tage weithin sichtbarer Fleck fluorezierenden Farbstoffes. Vor dem Abwurf wird der Blechstreifen am Stutzen abgerissen. Die Bombe wiegt rund 1000 g.

Russ. Flug-
zeugtorpedos
(Abb. 160)

Flugzeugtorpedos

Wie aus schriftlichen Unterlagen hervorgeht, werden in der sowjetischen Luftwaffe Torpedos für Abwurf aus geringer und aus großer Höhe verwen-det. Beide Muster haben ein Gewicht von je 940 kg. Sie werden vom zwei-motorigen Kampfflugzeugmuster DB-3 F eingesetzt. Die Bezeichnung der beiden Muster ist:

Torpedo 45-36-AN (aviatorpedo niskogo metanija = Flugzeugtorpedo für Abwurf aus geringer Höhe)

Torpedo 45-36-AV (aviatorpedo vysokogo metanija = Flugzeugtorpedo für Abwurf aus großer Höhe).

Der 1. Torpedo wird vermittels eines eigenen Zielgerätes PTN-4 geworfen, während für den Abwurf des 2. Torpedos das nornale Bombenzielgerät OPB-1 verwendet wird.

Der Unterschied zwischen den beiden Torpedoarten ist nicht bekannt. Es wurden jedoch bei einem Angriff auf die Nehrung bei Memel Flugzeugtorpe-dos mit Fallschirmen abgeworfen, die sich beim Auftreffen auf das Wasser lösten. Der Torpedo hing etwa schief am Fallschirm, der durch Gummiseile vor dem Torpedoleitwerk befestigt war. Möglicherweise handelt es sich um die Type AV (Abwurf aus großen Höhen).

Russ. Flieger-
brandgeräte
(Abb. 161, 162, 163, 164)

Fliegerbrandgeräte (ZAP)
(Zaschigatelny aviazionnyj pribor)

Die Fliegerbrandgeräte dienen zum Abbrennen von Brandstoffen.

Die Geräte bestehen aus den normalen VAP-Abregengeräten, an denen ein kleineres Zusatzgerät angebracht wird. In das VAP-Gerät wird granulierter Phosphor unter Wasser oder Chlorkalziumlösung eingefüllt, in das Zusatz-gerät eine Rauchmischung "S-IV", die aus Chlorsulfonsäure und Schwefel-trioxyd besteht. Beide Geräte werden gleichzeitig geöffnet und dadurch er-reicht, daß der Phosphor mit der S-IV-Mischung in Berührung kommt, wo-durch er schon an der Luft entzündet wird.

Zur Aufhängung der ZAP-Geräte an die Flugzeuge werden die gleichen Schlösser verwendet wie bei den VAP-Geräten; ebenso ist die Steuerung der ZAP-Geräte die gleiche wie die der VAP-Geräte auf ASBR-2 und ESBR-2 Vorrichtung.

Das Fliegerbrandgerät ZAP-6 besteht aus dem gewöhnlichen VAP-6 M-Ge-rät (A), das mit Phosphor gefüllt wird, und einem Zusatzgerät Nr. 3 (B) für die Rauchmischung S-IV. Der Betriebsinhalt des Zusatzgerätes beträgt 3,8 l und der Gesamtinhalt 4,25 l. Dieses Gerät wird noch vor der Montage an das Flugzeug gefüllt. Das Zusatzgerät wird an das VAP-Gerät durch einen Haltering und eine Öse angehängt. Zur Steuerung dient ein Bowden-zug.

Das Fliegerbrandgerät ZAP-6 wird bei den gleichen Flugzeugmustern ver-wendet wie das ZAP-6-M-Gerät.

Als Fliegerbrandgerät Nr. 500 wird ein Gerät VAP-500 mit einem Zusatzge-rät verwendet.

Das Zusatzgerät besteht aus einem Eisenblechzylinder mit einem Ver-schlußdeckel ähnlich wie bei dem Gerät ZAP-6. Beim Öffnen des Verschluß-deckels des VAP-500-Gerätes wird über einen Bolzen und einen Hebel auch der Deckel des Zusatzgerätes geöffnet.

Das Fliegerbrandgerät ZAP-500 ist für die Flugzeuge ist für die Flugzeuge SB, AR-2 und DB-3 bestimmt. Das Gerät wird mit 120 kg Phosphor gefüllt. An jedem Flugzeug SB und AR-2 werden je 2 ZAP-500-Geräte aufgehängt, auf den Flugzeugen DB-3 je 3 Geräte.

Fliegerbrandgerät Nr. 200 (ZAP-200)

Das Fliegerbrandgerät ZAP-200 besteht aus einem VAP- 200-Gerät mit einem Zusatzgerät ZV. Die Konstruktion ist im Prinzip die gleiche wie beim ZAP-500-Gerät, ebenso die Betätigung. Es wird bei den Flugzeugmustern SU-2 verwendet. An jedes Flugzeug werden 2 ZAP-200-Geräte angehängt.

Kugelbehälter
(Abb 165)

Die Kugelbehälter dienen zum Abwurf von Brand- und Kampfstoffen. Sie bestehen aus zwei Metallhalbkugeln. Die obere Halbkugel besitzt Sollbruch-stellen und ist aus vier Teilen zusammengesetzt. Die untere Halbkugel ist mit einer Einfüllöffnung versehen, die mit einer Schraube verschlossen ist. Dadurch verlagert sich auch der Schwerpunkt in die untere Halbkugel.

Die Behälter werden aus Kassetten entleert oder auch aus Rotationsstreu-bomben (RRAB). Beim Auffallen der Kugel auf die Erde zerspringt die obere Halbkugel in mehrere Teile, und der Kampfstoff oder der Brandstoff wird auf das Gelände geschleudert.

Bisher wurden die Kugelbehälter nur als Brandkugeln, d.h. nur mit Brand-flüssigkeit gefüllt, verwendet. In diesem Falle werden die Kugeln mit einer Lösung von Phosphor in Schwefel und Wasserzusatz gefüllt.

Als Kampfstoffbombe verwendet, wird sie mit Geländekampfstoff gefüllt. Als Brandkugel verwendet: