II. Minen und Zünder; G. Überwinden englischer Minensperren: 1. MinensperrenII. Minen und Sperren; G. Überwinden englischer Minensperren: 3. Englische MinensuchgeräteInhaltsverzeichnis
Merkblatt über englische Spreng- und Zündmittel, Minen und Zünder
II. Minen und Zünder
G. Überwinden englische Minensperren

2. Suchen und Räumen von Minen.

Gute Erfolge werden durch Befragen der Landeseinwohner und Gefangener erzielt.

Beim Absuchen des Geländes nach Minen sind taktische Zusammenhänge zu beachten, die den Gegner mutmaßlich beim Verlegen von Minen geleitet haben.

Häufig sind gekennzeichnet:

Marschsperren (Straßensperren) durch Pfähle oder weißes Band am Straßenrand oder weißen Farbstrich an Chausseesteinen.

Gefechtssperren (Minenfelder) in Afrika durch Steinhaufen (Bild 102), Blechkanister, ein-gegrabene, mit Sand oder Zement gefüllte Tonnen oder Fässer mit Richtungspfeilen und Winkel (Bild 103).

Bei Nacht zeigen häufig schwach erleuchtete, zum Feind abgeblendete Blechbüchsen an der der Gase zugewandten Seite der Steinhaufen durch eingestanzte Löcher in Pfeilform den Verlauf der Gasse (Bild 102).

Gassen in eroberten gegnerischen Minenfeldern werden oft durch rot-weiße oder schwarz-weiße Bretttafeln gekennzeichnet, wobei die rote bzw. schwarze Seite zum Mi-nenfeld, die weiße zur Gasse zeigt.

Im übrigen können selbst bei guter Tarnung mit geübtem Auge Minen an vergilbter Gras-narbe, anderer Färbung des Bodens, Rissen, eingefallenem Boden, frischer Erdarbeiten, vom Feind angelegten Erd- oder Deckungslöchern oder ausgespannten und verdächtig er-scheinenden Drähten erkannt werden.

Bild 102.
Minenfelder in Afrika, mit Steinhaufen und Blechbüchsen gekennzeichnet.

Bild 103.
Minenfelder in Afrika, mit Tonnen und Fässern gekennzeichnet.

Auch anscheinend herumliegende Geräte, Kanister, Waffen, Schläuche, Werkzeug oder Eisenteile sind minenverdächtig. Trichter, Gräben, verlassene Kampfanlagen, Häuser und sonstige Unterkünfte, die besonders günstig für die Unterbringung von Menschen, Tieren und Gerät sind, müssen vor Benutzung auf Minen und versteckte Ladungen untersucht werden.

Suchen mit M.S.-Gerät wird erfolgreich sein, da die bisher bekannten englischen Minen aus Stahl oder Stahlblech bestehen, auf die das M.S.-Gerät einwandfrei anspricht.

Falls die Lage es erlaubt, ist es zweckmäßig, zum Räumen Gefangene zu verwen-den.

Minen, die unter Beschuß gelegen haben oder vorbelastet sind, sind zu sprengen.

Beim Räumen der Minen ist vorsorglich auf Sicherung gegen Aufnehmen zu achten (von allen Seiten freilegen und untersuchen). Gegen Aufnehmen gesicherte Minen sind zu sprengen oder, falls dieses nicht möglich ist, mit einem langen Tau, Draht oder Drahtseil herauszuziehen.

Vorsicht bei Minen, die längere Zeit in feuchtem Boden oder im Wasser gelegen haben, da diese durch Feuchtigkeitsaufnahme anfangs unwirksamer, später aber durch Zersetzen des Sprengstoffes empfindlicher werden.

Alle Minen dürfen erst nach Einführen des Sicherungssplintes oder Herausnehmen des Zünders aufgenommen werden.

Werden die Minen wieder verwendet, sind sie auf einwandfreie Beschaffenheit zu prüfen. Nicht einwandfreie Zünder, Scherstifte, Sprengkapseln usw. sind zu vernichten.

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