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| Merkblatt über englische Spreng- und Zündmittel, Minen und Zünder |
| II. Minen und Zünder |
| E. Gasminen |
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Gasminen wurden bisher noch nicht eingesetzt, sind aber für etwaige Verwendung vorge-sehen. Sie sperren Straßen und Gelände durch Verspritzen von flüssigem Kampfstoff (Senfgas). Gasminen werden im Streueinsatz oder in Minenfeldern, allein oder in Verbin-dung mit anderen Sperren eingesetzt und in einer oder mehreren Reihen auf Lücke ver-legt, wobei Zwischenraum und Abstand von Wind und Gelände abhängig sind. Als zweck-mäßig wird ein Zwischenraum von 9 m und ein Abstand von 18 m angegeben. Wirksame Gassperren sollen mindestens 90 m tief sein. |
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Die Gasmine Nr. 1 MK. I V.B. (Bild 97) wird durch elektrische oder mechanische Zündung zum Zerknall gebracht und wirkt bei Windstille im Umkreis von 10 m. Metallsplitter werden bis zu 50 m weit geschleudert. Windrichtung und Geländeverhältnisse beeinflussen jedoch die Reichweite und die Wirkung. |
| Gesamtgewicht: etwa 30 kg, |
| Gewicht des Kampfstoffes: etwa 22,8 kg, |
| Durchmesser: etwa 28 cm, |
| Höhe: etwa 50 cm, |
| Durchmesser des Rohres: etwa 4,4 cm, |
| Höhe des Rohres: etwa 30 cm, |
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Farbe: |
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Bleifarbe, an der Naht zwischen Rohr und Kampfstoffbehälter farbiger Erkennungsring. |
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Die Gasmine (Bild 97) ist ein mit Senfgas gefüllter, bleiüberzogener, zylindrischer Blechka-nister, in dessen Hals ein Rohr 3 zur Aufnahme der Sprengvorrichtung eingeschraubt ist. |
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Das Rohr ist durch einen Schraubdeckel 1 mit Lederdichtung 13 wasserdicht verschlos-sen. In das Rohr wird die in einer Blechhülse 9 befindliche Sprengvorrichtung eingebracht und durch die eingeschraubte Stahlscheibe 11 gehalten. |
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Die Sprengvorrichtung besteht aus der Sprengladung 7 (116 g Schießpulver) und der elektrischen und mechanischen Zündvorrichtung. |
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Bild 97. |
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Die elektrische Zündvorrichtung besteht aus einem Glühzünder 8, der in die Sprengladung eingesetzt ist. Die Kabelenden des Glühzünders führen durch einen Kanal in der Blech-hülse und durch die Öffnung der Stahlscheibe hindurch und liegen beim Transport zwi-schen Stahlscheibe und Deckel. |
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Die mechanische Zündvorrichtung besteht aus einem Verzögerungssatz 5, der unten in die Sprengladung 7 ragt und oben einen Zündkopf 12 hat. Zum Zünden des Zündkopfes wird ein Zündbolzen 2 verwendet, der (bei Neulieferungen) zwischen Deckel und Stahl-scheibe liegt. |
| Der übrige Teil der Blechhülse ist mit Sand 10 ausgefüllt. |
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Die Sprengvorrichtung ist getrennt von der Mine zu befördern und erst am Verwendungs-ort einzusetzen. Dazu werden Schraubdeckel und Stahlscheibe abgeschraubt (letztere mit einem Schlüssel), und die Sprengvorrichtung wird vorsichtig eingesetzt. Die Drähte des Glühzünders werden durch das Loch der Stahlscheibe gesteckt und diese wieder ein-geschraubt. Der Deckel wird fest auf die Lederdichtung 13 aufgeschraubt. |
| Zum Zünden wird der Deckel abgeschraubt, dann werden: |
| a) |
bei elektrischer Zündung die Kabelenden an die Stromquelle angeschlossen. |
| Elektrisch gezündet zerknallt die Mine ohne Verzögerung. | |
| b) |
bei mechanischer Zündung der Zündkopf 12 durch Reiben mit dem Zündbolzen 2 oder, falls dieser nicht vorhanden, mit der Zündfläche einer Streichholzschachtel oder durch ein brennendes Streichholz zur Entzündung gebracht. |
| Mechanisch gezündet zerknallt die Mine mit 5–6 Minuten Verzögerung. |
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Aufnehmen. |
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Zum Aufnehmen der Mine ist der Schraubdeckel abzuschrauben, die Stahlscheibe vorsich-tig, ohne den Zündkopf zu berühren, herauszuschrauben und die Sprengvorrichtung zu entfernen. Bei Minen mit elektrischer Zündung sind vorher an die Mine heranführende Ka-bel zu durchschneiden. |
| Die Mine ist nun ungefährlich. |
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Eine ältere Art der Gasmine (die jetzt nicht mehr verwendet werden soll) hat keine vor-bereitete Sprengvorrichtung im Minenkörper. Der Zerknall wird durch eine behelfsmäßig außen angebrachte 110 g-Sprengladung herbeigeführt. |
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Zu Übungszwecken werden Übungsgasminen verwendet. Diese sind leer, außen weiß gestrichen und mit der Aufschrift "Training" versehen. |
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