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Merkblatt über Russische Spreng- und Zündmittel, Minen und Zünder |
1. Nachtrag |
4. Chemischer Verzögerungszünder WSDH |
Ursprung: Russische Vorschrift – Beutegerät. |
Der chemische Verzögerungszünder WSDH (Bild 164) dient zu automatischen Zündung von Ladungen in einer vorher bestimmten Zeitspanne von wenigen Tagen bis zu mehreren Monaten. Der Zeitpunkt kann bestimmt werden durch die Konzentration der verwendeten Lösung und die Stärke des verwendeten Drahtes. |
Er kann elektrisch oder chemisch zünden. |
Maße: |
Höhe der Zünders | 15 cm |
Durchmesser des Zünders |
3 cm |
Länge des Sicherungsansatzes |
5 cm |
Gewicht | 400 g |
Der Zünder besteht aus dem Gehäuse mit Deckel (1), das einen röhrenförmigen Ansatz (2) mit dem Deckel (3) hat, in welchem sich die Sicherung mit dem Sicherungsbolzen (11) befindet: Der Schlagbolzen (4) ist hohl und wird durch einen Draht von 0,2–0,6 mm, der durch den Hohlraum des Schlagbolzens führt, an dem Zylinderkopf (6) gehalten. Der Hohl-raum des Schlagbolzens dient zur Aufnahme der Säure, die durch eine Öffnung (7) einge-füllt werden kann. Der Sicherungsbolzen (11) hat einen flachen Kopf (12), der im gesi-cherten Zustand des Zünders, bei unbeabsichtigter Betätigung des Schlagbolzens, in den ringförmigen Ansatz (5) des Schlagbolzens greift und ein Entsichern verhindert. |
Die weitere Ausrüstung des Zünders richtet sich nach der Zündungsart, ob elektrisch oder chemisch. |
a) |
Bei elektrischer Zündung (Bilder 164b und c) dient ein Metallstab (16), der durch ein Ebonitklötzchen (15) geführt ist, als Kontakt. Auf dem Ebonitklötzchen ist eine Muf-fe (17), in der der Kontaktbolzen (19) durch die Feder (18) gehalten wird. Die Muffe hat an der Seite die Klemmschraube (20) und unten die Klemmschraube (21) zum Befestigen der elektrischen Zündleitungen. |
Bild 164. |
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b) |
Bei der chemischen Zündung (Bild 164d) ist am Boden des Gehäuses eine Muffe (13), die zur Aufnahme der chemischen Mischung und der Unterbringung des Röhr-chens mit Schwefelsäure dient. Die Muffe hat eine ringförmige Einkerbung zum Be-festigen eines Gummiüberzuges, der Röhrchen und Mischung abdeckt. Halter (14) hält die Sprengkapsel fest. |
Beim Einbau wird der Sicherungshebel auf "Gefährlich" (auf dem Gerät in russischen Buch-staben) gestellt, der Deckel des Gehäuses abgenommen, der Schlagbolzen herausgenom-men und durch leichtes Drehen des Zylinderkopfes geprüft, ob der Draht im Inneren des Schlagbolzens in einwandfreiem Zustand ist. Dann wird der Schlagbolzen wieder einge-setzt und durch Druck mit dem Finger oder einem Holzstab gespannt und durch die Siche-rungsgabel (10) festgestellt. Nachdem der Deckel wieder aufgeschraubt ist, wird der S-icherungshebel auf "Ungefährlich" (auf dem Gerät in russischen Buchstaben) gestellt. |
Bei der elektrischen Zündung (Bilder 164b und c) wird dann das Ebonitklötzchen (15) mit den elektrischen Kontakten eingeschraubt und die elektrischen Leitungen daran befestigt. |
Bei der chemischen Zündung (Bild 164d) wird in den Halter (14) eine Sprengkapsel oder die Zündschnur eingesetzt. Dann wird in die Muffe (13) über der Sprengkapsel die Zünd-mischung (unbekannt) und ein Röhrchen mit Schwefelsäure gelegt und beides mit dem Gummiüberzug überdeckt, dann wird die Muffe in den Zünder eingeschraubt. |
Bei der elektrischen wie auch bei der chemischen Zündung wird dann der Zünder in die Ladung eingesetzt bzw. an die elektrische Leitung angeschlossen, und erst jetzt wird nach Abschrauben des Deckels (1) die in dem Röhrchen (Bild 164e) befindlichen Mischung in den Hohlraum des Schlagbolzens gegossen. Der Deckel wird wieder aufgeschraubt und der Sicherungshebel auf "Gefährlich" gestellt. Der Zünder ist scharf. |
Beim Ausbau Sicherungshebel auf "Ungefährlich" stellen. |
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