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Merkblatt über Russische Spreng- und Zündmittel, Minen und Zünder |
2. Nachtrag |
10. Brandflaschen |
Ursprung: Gefangenenaussage. |
Brandflaschen werden zur Bekämpfung von Kampfwagen und Fahrzeugen aller Art ver-wendet. Sie sind handelsübliche Glasflaschen mit verschiedener Füllung und werden durch Zünder, Zeitzündschnur, Spezialstreichhölzer, die Hitze des Motors oder durch die Luft entzündet. Die Brandflaschen haben einen Inhalt von ½ bis 1 Liter. Sie werden zum Teil behelfsmäßig von Partisanen hergestellt. |
Die Brandflaschen werden auch gebündelt (bis zu drei Flaschen) verwendet. |
Die gefüllten Brandflaschen sind beim Befördern und Lagern vor Hitze zu schützen. |
In der Hauptsache werden verwendet: |
Phosphor-Brandflaschen, |
Benzin-Brandflaschen und |
Schwefelsäure-Brandflaschen. |
Phosphor-Brandflaschen. |
Die Füllung ist eine Mischung aus Phosphor und Schwefelkohlenstoff. |
Der Phosphor entzündet sich nach Zerbrechen der Flasche an der Luft unter großer Wär-meentwicklung. |
Benzin-Brandflaschen. |
Die Benzin-Brandflasche ist eine Glasflasche oder eine Flasche aus Blech, deren Füllung aus einem Gemisch von Benzin mit Beimengungen verschiedener Art besteht. |
Folgende Benzin-Brandflaschen wurden festgestellt: |
Benzin-Brandflasche K.S. 1, |
Benzin-Brandflasche K.S. 2, |
Benzin-Brandflasche K.S. 3, |
Benzin-Brandflasche für Partisanen, |
Benzin-Brandflasche mit Kerasin. |
Benzin-Brandflasche K.S. 1. |
Die Benzin-Brandflasche K.S. 1 ist eine Glasflasche mit einer Füllung aus reinem Benzin. Der Zünder ist eine kleine, mit einer schwarzen Säure gefüllte Glasampulle, die erst vor dem Werfen in die Brandflasche eingeführt wird. Beim Zerbrechen wird das Benzingemisch gezündet. |
Benzin-Brandflasche und Glasampulle sind wegen der leichten Entzündbarkeit getrennt zu befördern und aufzubewahren. |
Benzin-Brandflasche K.S. 2. |
Die Füllung ist eine Mischung aus Benzin und Kartoffelstärke, die in einem Eimer zu einer dickflüssigen Masse gemischt und dann in übliche Flaschen abgefüllt ist (Bild 178) wird mit einem Korken luftdicht verschlossen. |
Bild 178. |
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Die Zündung erfolgt durch zwei Phophor-Spezialstreichhölzer (Form und Größe eines Blei-stiftes 10–15 cm lang), die durch einen Gummiring oder Klebeband so an der Flasche be-festigt sind, daß die Köpfe der Hölzer über den Flaschenboden hinausragen. Vor dem Werfen werden die Spezialstreichhölzer durch eine Phosphorreibfläche oder übliche Streichhölzer entzündet. Sie brennen auch im Wasser weiter. |
Nach dem Zerbrechen der Flasche soll die Füllung mit so großer Wärmeentwicklung (an-geblich bis zu 1000o) verbrennen, daß Eisen zum Schmelzen gebracht wird. |
Benzin-Brandflasche K.S. 3. |
Die Füllung ist reines Benzin. Zündung erfolgt wie bei der Benzin-Brandflasche K.S. 2. |
Benzin-Brandflasche für Partisanen. |
Diese Benzin-Brandflasche wird von Partisanen behelfsmäßig hergestellt. Die Füllung ist eine Mischung von Benzin und Petroleum. Die Flaschen werden durch Korken verschlos-sen, durch die ein Lappen oder Wattebausch gezogen ist, dieser wird vor dem Werfen angezündet, wodurch nach dem Aufschlag unter großer Wärmeentwicklung abbrennt. |
Benzin-Brandflasche mit Kerasin. |
Die Füllung ist ein Gemisch aus 2/3 reinem Fliegerbenzin und 1/3 Kerasin. Die Kerasin-Bei-mengung bewirkt ein langsames Verbrennen des Benzingemisches. |
Ein an der Brandflasche befestigtes Spezialstreichholz bringt die Mischung nach Auftref-fen und Zerbrechen der Flasche zur Entzündung. |
Schwefelsäure-Brandflaschen. |
Nähere Angaben fehlen. |
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