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Merkblatt über Russische Spreng- und Zündmittel, Minen und Zünder
II. Minen
33. Splittermine OSM-152

Ursprung: Russische Vorschrift.

Die Splittermine OSM-152 wird besonders an Zugängen zu vorgeschobenen Stellungen und an Punkten, an denen sich der Gegner zum Angriff bereitstellt, z.B. Gefechtsstände und Artillerie-Stellungen, auf Straßen und Engpässen, in vorbereiteten Sperren und zum Verminen von Ufern bei Verteidigung von Flußabschnitten eingesetzt. Die Minen können auch in der Tiefe der Verteidigungsstellung und im Rücken von Befestigungen verwendet werden (Stützpunkte, Stäbe, Umschlagstellen, Brücken usw.).

Die Splittermine OSM-152 (Bild 95 und 96) besteht aus der Minenhülle, der Sprengladung, dem Bodenstück, dem Kartuschraum und der Treibladung.

Als Minenhülle (2) wird das 152-mm-Artilleriegeschoß "B" verwendet, dessen Geschoßkopf und Bodenstück abgeändert sind. Die Hülle wird oben durch den Verschluß mit Haken (1) abgeschlossen. Der Boden der Minenhülle (3) und der Zündeinsatz (4) bilden das Boden-stück. Im Boden der Minenhülle befindet sich ein mit Gewinde versehenes Loch für den Zündeinsatz. Der Zündeinsatz ist auf dem Boden angeschweißt. Der Boden wird in die Hülle eingeschraubt. Im Zündeinsatz befindet sich die Beiladung, die bei Verlegung der Mine eingeführt wird. Die Kartusche (5) bildet einen Zylinder mit Boden (6). Sie ist an die Hülle im Einschnitt unter dem Führungsring angeschweißt. In der Kartusche befindet sich die Treibladung aus Schwarzpulver und ein 5-mm-Drahtseil (8) von 1,25 m Länge.

Bild 95.
Splittermine OSM-152.
(Schnitt.)

Ein Ende des Drahtseiles wird am Haken befestigt, das andere an der Öse der Abzugsach-se. Der Haken wird durch die Öffnung des Kartuschenbodens eingelassen und von außen mit einer Schraubenmutter angezogen. Die Treibladung befindet sich in Leinensäckchen, in deren eines der Glühzünder eingebracht wird. Die herausragenden Enden des Glühzün-ders werden an die Leitungen (10) angeschlossen, die durch seitliche Öffnungen der Kar-tusche und des Winkelstücks (9) geführt ist. Diese Leitung wird zwecks Abdichtung im Winkelstück mit einem wasserdichten Kitt verschmiert.

Gezündet wird die Mine mit dem Zünder MB-II (Bild 95). Alle Einzelteile des Zünders befin-den sich im Stahlzylinder der Zünderhülle (12). Dazu gehört der Schlagbolzen (11) mit Spitze (14) und Feder (15). Die Sicherung besteht aus den Kugeln (16), dem Abzug mit Achse (17) und dem Keil (18). Die Kugeln befinden sich zwischen dem Schlagbolzenhals und der Achse des Abzuges, die in der Hülle durch den Keil gehalten wird. Die Abzugsach-se hat eine Öse für die Befestigung des Seils. Die Sprengkapsel (19) mit der Sprengkap-selfassung (20) wird in den Zünder eingeschraubt.

Beim Schließen des Stromkreises zündet der Glühzünder die Treibladung. Durch diese wird die Mine aus der Kartusche herausgeschleudert. Dabei wird das Seil angezogen, und die-ses zieht die Abzugsachse des Zünders heraus, indem es den Keil abschert. Die Siche-rungskugel verläßt unter dem Druck der Feder den Schlagbolzenhals, der freigewordene Schlagbolzen trifft mit der Spitze die Sprengkapsel, diese bringt die Beiladung und die Mine zum Zerknall.

Maße und Leistungen:

Gesamtgewicht der Mine 50,55 kg
Gewicht der Sprengladung

8,3   kg (+ 0,5)

Gewicht der Beiladung

0,4   kg

Gewicht der Treibladung

0,3   kg

Höhe 60,4–61,3 cm
Breite 15,2 cm
Elektrischer Widerstand der Zündung

2,25 Ohm

Anzahl der Splitter 1154
Anzahl der wirksamen Splitter 980
Radius der Splitterstreuung 68 m
Höchste Weite der Splitterstreuung 500 m
Radius der Vernichtung lebender Ziele 33,8 m
Durchschlagsfähigkeit der Splitter gegen 16-mm-Panzer-platte in einer Entfernung von 20,0 m

Die Splittermine wird 1 m tief im Boden verlegt (Bild 96). Druch das in der Mine befindliche Drahtseil wird die Mine 0,5 m über dem Boden zum Zerknall gebracht.

Bild 96.
Mine OSM-152 im Boden verlegt.

Die Verlegung und Wirkung einzelner Minen ist im Bild 97 schematisch dargestellt.

Die Entfernung der Zündstelle von den Minen darf nicht weniger als 150 betragen.

Als Stromquellen werden Glühzündapparate, Trockenelemente oder Akkumulatoren-Batte-rien verwendet.

Die Minen können auch mit elektrischer Zündung eingebaut werden. Eine Batterie dient dann als Stromquelle, bei der durch Druck oder Zug der Stromkreis geschlossen und die Mine zum Zerknall gebracht wird.

Für eine Mine können mehrere Zündstellen vorgesehen werden, die parallel geschaltet sind; dabei können einige auf Druck, andere auf Zug eingestellt werden.

Bild 97.
Schema der Verlegung eines Minensatzes mit Leitungen.

Bild 98 zeigt das Schema der Verlegung eines Minensatzes mit Umschalter 1–10. Die Zah-len bezeichnen die Folge der Sprengungen. Die Minen werden schachbrettartig verlegt, der Zwischenraum zwischen den Minen in den Reihen beträgt 60 m, der Abstand der Rei-hen 30 m.

Bild 98.
Schema der Verlegung eines Minensatzes mit Umschalter 1–10.

Beseitigen der Mine:

Nach Entfernen der Sprengkapsel Mine vorsichtig herausnehmen und das Seil, das die Mine mit der Kartusche verbindet, durchschneiden.

Zweckmäßig Mine sprengen.

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