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Merkblatt - Minensperren im Winter
III. Behelfsminen
B. Behelfsminen gegen Schützen

1. Skimine.

78. Die Skimine (Bild 30) besteht aus einem 43 cm langen gespitzten, mit 1–3 Bohrpatro-nen gefüllten Eisenrohr6) mit S-Minenzünder 35.

Bild 30.
Skimine.

Sie wird in Ski- oder Schlittenspuren so verlegt, daß die Druckstifte des S- Minen-zün-ders nur wenig aus dem Schnee herausragen. Sie kann waagerecht oder auch mit einer leichten Neigung feindwärts verlegt werden.

Gesamtgewicht: Bei drei Bohrpatronen 865 g.

79. Bei Mangel an Eisen- oder Papprohren kann eine andere Art der Mine hergestellt wer-den. Sie besteht aus einer Sprengbüchse 24 mit einem S-Minenzünder 35.

Bild 31.
Sprengbüchse mit S-Minenzünder als Skimine.

Auf die Sprenbüchse wird ein Holzbrett genagelt, in das genau über dem Zündkanal ein Loch von 18 mm Ø gebohrt wird. Dann wird das obere Ende der Sprengkapsel mit Isolier-band umwickelt. Die Sprengkapsel muß sich gerade in das Verbindungsstück des S-Minen-zünders einführen lassen. Der vorbereitete Zünder wird in die Durchbohrung des Holz-brettchens eingesetzt und mit Holzspänen und Isolierband befestigt (Bild 31).

In besonders dringenden Fällen kann der S.Mi.Z. 35 ohne die in den Bildern 30 und 31 ge-zeigten Holzteile rasch durch Verwenden des Gewindenippels des Glühzünders 28 oder Glühzündstückes 28 als Skiminenzünder fertiggemacht werden.

Das Zünderhalter-Oberteil des Glühzünders bzw. Glühzündstückes wird zu diesem Zwecke abgeschraubt, das Zünderhalter-Unterteil abgezogen, und der aus Leichtmetall bestehen-de Gewindenippel muß durch Zerschlagen des aus Preßstoff bestehenden Zünderhalter-Unterteils herausgelöst werden. Der Gewindenippel wird dann so zurechtgebogen, daß er sich in den S.Mi.Z. 35 einsetzen läßt (Bild 32). Der in dieser Weise behelfsmäßig vervoll-ständigte S.Mi.Z. 35 wird in die Ski-mine eingeschraubt.

Es muß in jedem Falle sorgsam erwogen werden, ob die Glühzünder bzw. Glühzündstücke nicht anderweitig benötigt werden und ob die Lage einen solchen vom ursprünglichen Verwendungszweck abweichenden Gebrauch dringend erfordert.

Bild 32.
Fertigmachen des S.Mi.Z. 35 mit Gewindenippel des Glühzünders 28 als Skiminenzünder.

Eine fabrikmäßige Herstellung der Übergangsstücke für S-Minenzünder 35 ist vorgesehen.

Skispuren können behelfsmäßig auch durch Verlegen und Festfrieren von Sprengkörpern oder Bohrpatronen mit S.Mi.Z. 35 vermint werden. Die Skiminen sind beim Verlegen im Schnee festzudrücken.

80. Eine weitere Art behelfsmäßiger Herstellung von Skiminen zeigt die Splittermine nach Bild 33.

Sie wird folgendermaßen gefertigt:

Zunächst wird aus Brettstücken das rechteckige Holzgehäuse mit Spitze zusammenge-nagelt. Das Gehäuse wird dann in Wasser gelegt, damit es sich vollsaugt und dem später einzufüllenden Beton nicht zu schnell die Feuchtigkeit entzieht. Eine Bohrpatrone bzw. ein Sprengkörper wird nun mit eingeschraubtem Gewindenippel in das Gehäuse eingesetzt. Zum Schutze des Zündkanals und zur Herstellung der Öffnung für den S-Minenzünder 35 wird ein Rohr mit einem etwas größeren Durchmesser als der des S-Minenzünders 35 über den Gewindenippel gesetzt; der freibleibende Raum im Inneren des Gehäuses wird mit Be-ton, der mit Stahlsplittern vermischt wird, ausgegossen. Es ist zweckmäßig, den Beton nach etwa 24 Stunden noch einmal anzufeuchten, um eine größere Härte zu erzielen. In die so fertiggestellte Mine wird eine Sprengkapsel und ein S-Minenzünder 35 eingesetzt.

Bild 33.
Skisplittermine (Beton).

Zur Verbindung des S-Minenzünders mit der Sprengladung hat sich auch hier der Gewin-denippel des Glühzünders als brauchbar erwiesen.

Die in Bild 33 gezeigten Arten der Skisplitterminen können auch mit doppelter Ladung und dementsprechend doppelter Länge gefertigt werden.

2. Drahtminen.

81. Sprengbüchsen mit Zugzünder als Drahtminen haben sich bewährt. Sie sind bis zu einer Schneehöhe von 40 cm wirksam. Die Zugdrähte sind nur leicht zu spannen, da sonst Frost, Schnee, Tauwetter oder Verwehungen Selbstauslösung bewirken können.

82. Um die Truppe bei Annäherung des Gegners, besonders in unübersichtlichem Gelände bzw. bei Nacht, rechtzeitig zu warnen, können Drahtminen mit nur einem Sprengkörper oder einer Leuchtpatrone – durch einen Schlagzünder (russ.) gezündet – als Alarmschüs-se eingebaut werden, wobei in wildreicher Gegend mit Auslösen durch Hasen, Rehe usw. gerechnet werden muß.

83. Skiminen und Drahtminen aus Sprengbüchsen können auch zum Sperren von Eisflä-chen verwendet werden.

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