II. Verzeichnis der zu beachtenden VorschriftenIII. Angaben über B. ZünderInhaltsverzeichnis
Merkblatt für die Munition der 15 cm Kanone 18
III. Angaben über
A. Geschosse

1. Geschosse verschiedener Konstruktion dürfen nicht durcheinander verfeuert werden. Geschosse gleicher Konstruktion, aber verschiedener Gewichtsklassen ergeben ballisti-sche Unterschiede. Beim Übergehen von einer Gewichtsklasse zur anderen sind daher die besonderen Einflüsse in den B.W.E.-Tafeln zu berücksichtigen.

2. Bei den Geschossen mit einschraubbarem Kopf oder Boden müssen diese völlig einge-schraubt sein; dann müssen die auf Kopf oder Boden und Geschoßhülle eingeschlagenen kurzen, senkrechten Markenstriche mindestens zusammentreffen. Kopf oder Boden dürfen jedoch noch weiter eingeschraubt sein. Geschosse mit gelockertem Kopf oder Boden, stark verbeulten oder lose sitzenden Hauben dürfen nicht verfeuert werden. Sie sind an die Munitionsausgabestelle zurückzugeben.

Vor dem Ansetzen der 15 cm Gr. 19 rot Be ist stets die Bodenlochbuchse mit dem Schlüssel für die Bodenlochbuchse fest nachzuziehen, wenn sie nicht durch Zylinderstifte gegen Drehen gesichert ist.

3. Geschosse mit Rissen dürfen nicht verfeuert werden; ihr Vorkommen ist dem OKH (AHA/In 4 und Wa A) zu melden.

4. Kleinere Beschädigungen der Führungsringe, die ihre Form nicht beeinträchtigen, sind durch Befeilen oder vorsichtiges Beitreiben des Metalls zu glätten.

5. Führungsringe, die sich durch Beitreiben des Metalls nicht instandsetzen lassen oder beim Instandsetzen in der Form beeinträchtigt wurden, machen das Geschoß unbrauch-bar. Desgleichen sind Geschosse mit anderen Beschädigungen, die nicht beseitigt sind, nicht zu verfeuern. Auch Geschosse mit flüssigen Ausscheidungen des Sprengstoffes am Mundloch-, Bodenloch-, Boden- oder Kopfgewinde darf man nicht verschiessen. Alle der-artigen Geschosse sind mit dem Grund der Beanstandung zu kennzeichnen und an die Mu-nitionsausgabestelle zurückzusenden.

6. Geschosse sind sauber und trocken zu lagern und vor Sonnenbestrahlung zu schützen. Sie sind erst kurz vor dem Gebrauch den Packgefäßen zu entnehmen. Für das Lagern der Munition in Feuerstellungen gilt H.Dv. 305, Abschnitt IV, für das Lagern im Standort die H.Dv. 450.

7. Ausgepackte, aber nicht verfeuerte Geschosse sind wieder vorschriftsmäßig zu ver-packen.

8. Schmutzige Geschosse sind vor dem Laden des Geschützes gründlich zu säubern.

9. Bei Kälte sind Geschosse, besonders aber ihre Führungsringe, vor dem Laden gründlich von Eis und Reif zu befreien, da sonst ihr festes Ansetzen nicht möglich ist. Ungenügend fest angesetzte Geschosse können sich beim Geben der Rohrerhöhung aus den Zügen lö-sen und damit Ursache zu Rohrzerspringern werden (61).

10. Geschosse, die beim Einsetzen in das Rohr klemmen, dürfen nicht gewaltsam ange-setzt werden, sondern sind zu entladen. Entladen angesetzter Geschosse siehe Nr. 75 ff.

11. Geschosse darf man nicht längere Zeit in heißgeschossenen Rohren belassen, weil sich die Wärme des Rohres auf das Geschoß und den Zünder überträgt, wodurch ein vor-zeitiges Entzünden eintreten kann. Beachten, daß sich Geschosse in heißen Rohren zu weit einsetzen lassen und beim Erkalten der Rohre Schrumpfungsdruck erhalten, der das Entladen des Rohres (falls nicht mehr geschossen wird) erschwert oder unmöglich macht.

12. Geschosse sind vorsichtig zu handhaben (4, 5). Man darf verpackte und unverpackte Geschosse beim Handhaben (z.B. Abladen) niemals werfen oder hart aufschlagen lassen.

13. Unbrauchbare, aber beförderungssichere Munition ist auffälig zu bezeichnen und räumlich getrennt für sich zu lagern; für baldigen Abtransport ist zu sorgen.

Anstrich und Bezeichnung der Geschosse

14. Über den Anstrich der Geschosse siehe die Anlagen 1–4. Geschosse mit zweifelhafter Bezeichnung sind nicht zu verschießen, sondern an die Munitionsausgabestelle abzuge-ben.

15. Die Kennzeichen sind angebracht, um die Munition richtig verwenden, verwalten und, falls besondere Vorkommnisse auftreten, beurteilen zu können.

Eingeprägte Kennzahlen

16. a) Die Geschosse tragen Kennzahlen für die Art des Sprengstoffes eingeschlagen, und zwar etwa 10 mm unterhalb der Tellerfläche des Geschosses an einer beliebigen Stel-le des Umfanges in 6 mm Schrifthöhe. Bei der 15 cm Gr. 19 rot Be befindet sich diese Be-zeichnung etwa 10 mm unterhalb der Haube.

b) Als Kennzahl für die Sprengstoffart gelten:
14 = in das Geschoß eingegossenes Fp. 02
86 = PH-Salz + Hexogen 10, gepreßt in Büchse.

c) Die Bedeutung andere Kennzahlen wird nicht erläutert, da die Zusammenstellung der Ersatzsprengstoffe zu vielgestaltig ist. Nähere Angaben enthält die H.Dv 454/9, Anlage 9.

Farbige Kennzeichen

17. Die farbigen Kennzeichen sind aus den Anlagen 1–4 ersichtlich und ihre Bedeutung erläutert.

Gewichtsangaben

18.
Lfd.
Nr.
Geschoßart
Schußtafel-
mäßiges
Gewicht des
Geschosses
Gewichts
des
Sprengstoffes
Geschoßzündung
Kartusche
Art der Verpackung
Gewicht etwa kg
Art
Gewicht
Art
Gewicht
des leeres
Pack-
gefäßes
mit
Zubehör
des
gefüllten
Pack-
gefäßes
etwa kg
etwa g
1
2
3
4
5
6
 
7
8
9
10
11
1
15 cm Kanonen-
43,0
in der Sprengladung
A.Z. 23
435
a)
G-P.
 
I. Geschosse
 
 
 
granate 18
 
etwa 5,58 kg
v. (0,25)
430
 
Hülsenkar-
 
ein Geschoß im Geschoßkorb 18/19 mit Auf-
3,00
46,00
 
(15 cm K.Gr. 18)
 
Füllpulver 02
oder
 
 
tusche, Vor-
22,00
legeklotz 18/19 oder Haltekappe 18/19
 
 
 
 
 
+
Dopp.Z.
 
 
kartusche 2
4,65
(auf das stehende Geschoß Auflegeklotz
 
 
 
 
 
Sprengstoff-Gewicht
S/90
 
 
und 3
1,75
18/19 oder Haltekappe 18/19 mit der feld-
 
 
 
 
 
in der Zündladung 36
 
 
 
und
 
grauen Seite voran auflegen, dann Ge-
 
 
 
 
 
Np. = 108 g
 
 
 
Sonderkar-
 
schoßkorb überstreifen. Im Geschoßkorb
 
 
 
 
 
Nitropenta1)
 
 
 
tusche 1 der
9,15
zeigt die Geschoßspitze nach dem Boden
 
 
 
 
 
 
 
 
 
15 cm K. 18
 
des Korbes) – vgl. Anlage 11
 
 
 
 
 
 
 
 
b)
Ersatz-
 
II. Kartuschen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ladungs-
 
Der Kartuschkasten der 15 cm K. 18
20,00
60,15
 
 
 
 
 
 
 
aufbau
 
enthält:
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Hülsenkartusche
24,00
a) Kartuschen mit G-Pulver
 
 
 
 
 
 
 
 
 
und
 
eine Hülsenkartusche der 15 cm K. 18
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Sonder-
 
(Gew. in Spalte 8)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
kartusche 1 der
 
eine Sonderkartusche 1 der 15 cm K. 18
 
 
 
 
 
 
 
 
 
15 cm K. 18
7,15
in der Packhülle für Sonder-
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
kartusche 1 der 15 cm K. 18
1,40
10,55
 
 
 
 
 
 
c)
Behelfs-
 
(Gew. der Sonderkartusche 1 in
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ladungs-
 
Spalte 8)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
aufbau
 
eine Vorkartusche 2 u. 3 der 15 cm
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Hülsen-
23,90
K. 18 in der Packhülle für Vor-
 
 
 
 
 
 
 
 
 
kartusche
 
kartuschen 2 u. 3 der 15 cm K. 18
1,20
7,60
 
 
 
 
 
 
 
und
 
(Gew. der Vorkart. 2 und 3 in
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Sonder-
 
Spalte 8)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
kartusche 1 der
 
oder
 
 
 
 
 
 
 
 
 
15 cm K. 18
7,15
b) Kartuschen mit Ersatz-Ladungsaufbau
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
(im Kartuschkasten der 15 cm K. 18)
20,00
52,55
 
 
 
 
 
 
 
 
 
eine Hülsenkartusche der 15 cm K. 18
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
mit Kartuschhaube der 15 cm K. 18
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
(Gew. in Spalte 8)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
eine Sonderkartusche 1 der 15 cm K. 18
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
in der Packhülle für Sonder-
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
kartusche 1 der 15 cm K. 18 (Gew.
1,40
8,55
 
 
 
 
 
 
 
 
 
d. Sonderkart. 1 in Spalte 8)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
oder
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
c) Kartuschen mit Behelfs-Ladungsauf-
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
bau (im Kartuschkasten der 15 cm K. 18)
20,00
52,45
 
 
 
 
 
 
 
 
 
eine Hülsenkartusche der 15 cm K. 18
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
mit Kartuschhaube der 15 cm K. 18
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
(Gewicht in Spalte 8)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
eine Sonderkartusche 1 der 15 cm K. 18
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
in der Packhülle für Sonderkar-
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
tusche 1 der 15 cm K. 18 (Gewicht
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
der Sonderkartusche 1 Seite 11,
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Spalte 8) – vgl. Anlage 12
1,40
8,55
 
 
 
 
 
 
 
 
 
III. Zündschrauben
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
20 Zündschrauben (zum Vorrat bei jedem
0,20
1,80
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Geschütz) im Pappkasten für Zünd-
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
schrauben C/12
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
ein gefüllter Pappkasten für Zünd-
0,20
2,00
 
 
 
 
 
 
 
 
 
schrauben C/12 in Segeltuchtasche für
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Zündschrauben
 
 
2
15 cm Kanonen-
43,0
wie unter lfd.Nr. 1
 
granate 18 mit
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Rauchentw. Nr. 9
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
(15 cm K.Gr. 18
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
m. R. 9)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
3
15 cm Granate 19
43,5
in der Sprengladung
Bd.Z. für
555
Geschoß wie unter lfd.Nr. 1
3,00
46,50
 
rot Beton
 
etwa 3,109 kg
15 cm Gr.
 
 
 
 
 
 
 
 
(15 cm Gr. 19
 
PH – Salz + H 10
19 Be
 
 
 
 
 
 
 
 
rot Be)
 
+
 
 
Kartusche wie unter lfd.Nr. 1
 
 
 
Sprengstoff in der
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Zdlg. C/98 Np.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
= 35,3 g Np.1)
 
 
 
 
 
 
 
 

Gewichtsklasseneinteilung der Geschosse

19.
Lfd.
Nr.
Geschoßart
Zünderart
Mittel-
gewicht
des
Geschosses
Gewichtsklasse
I
II
III
IV
V
kg
1
2
3
4
5
6
7
8
9
1
15 cm K.Gr.
A.Z. 23 v.
43,00
von
40,89
bis
41,73
über
41,73
bis
42,58
über
42,58
bis
43,42
über
43,42
bis
44,27
über
44,27
bis
45,11
 
18
(0,25)
 
 
oder
 
 
Dopp.Z.
 
 
S/90
 
 
 
2
15 cm K.Gr.
wie vor
 
18
 
 
mit R 9
 
3
15 cm Gr. 19
Bd.Z. f.
43,50
von
über
über
über
über
 
rot Be
15 cm Gr.
 
41,37
42,22
43,07
43,93
44,78
 
 
19 Be
 
bis
bis
bis
bis
bis
 
 
 
 
42,22
43,07
43,93
44,78
45,63

II. Verzeichnis der zu beachtenden VorschriftenIII. Angaben über B. ZünderInhaltsverzeichnis