II. BeschreibungInhaltsverzeichnis
Ausbildungsvorschrift für die Pioniere - Teil 4c - Anleitung für Bedienung und Einsatz der S-Mine 35
I. Grundsätzliches

1. Die S-Mine 35 ist ein Kampfmittel der Pioniere. Ihre gute Wirksamkeit gegen lebende Ziele macht sie zur Verstärkung der Abwehr besonders geeignet. In der Verteidigung wer-den mit S-Minen Sperren gegen Schützen vor der Hauptkampflinie und den Gefechtsvor-posten besonders an den Stellen angelegt, die durch Abwehrfeuer nicht oder nur unvoll-kommen beherrscht werden. Im Rückzug findet die S-Mine zur Verzögerung feindlichen Vor-gehens und zur Behinderung in der Ausnutzung von B-Stellen und Bereitstellungsplät-zen Verwendung.

Minensperren sollen zusammen mit den Feuerwaffen eine geschlossene, nach Möglichkeit sich überlagernde Abwehr ergeben.

In unübersichtlichem Vorgelände kann durch Einsatz von S-Minen die Überwachung, ins-besondere auch bei Nacht, ergänzt und das Einsetzen der sonstigen Abwehr erleichtert werden.

Für den Einsatz von Minen ist Zeit und Sorgfalt erforderlich. Er ist bei feindlicher Erdbeob-achtung kaum möglich.

In der Dunkelheit ist das Verlegen von S-Minensperren nicht durchführbar. Vielfach wird aber die Feindnähe dazu zwingen, Nebel, Dämmerung und mondhelle Nächte zum Verlegen auszunutzen. In diesen Fällen wird das Vermessen und Verlegen der Minensperren, ganz besonders aber das Anfertigen der Minenpläne, erschwert und verzögert.

2. S-Minensperren dürfen die Kampftätigkeit der eigenen Truppe nicht behindern. Rück-wärts der Hauptkampflinie, im Hauptkampffeld, ist deshalb das Anlegen von S-Minensper-ren – außer zur Vorbereitung eines Rückzuges – verboten, ebenso bei nur vorübergehen-der Abwehr.

Das Räumen von S-Minensperren ist zeitraubend und in Feindbeobachtung sowie bei Nacht nicht möglich.

3. Der Einsatz von S-Minen wird vom Truppenführer bis einschließlich Div. Kdr. oder Führer eines selbständigen gemischten Verbandes (z.B. Sperrverband) be-fohlen.

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