Englische Flußtreibminen - Gerätbeschreibung und Bedienungsanweisung für Sonderkommandos |
B. Abwerfbare Flußtreibmine 480 (e) |
III. Handhabung |
33. |
Fertigmachen der Mine für den Einsatz |
a) |
Zunächst ist die Mine äußerlich auf Vollständigkeit aller Teiler zu prüfen. |
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b) |
Etwa im Detonatorrohr befindliche Fremdkörper müssen entfernt werden. |
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c) |
Der Deckel muß fest auf dem Minengehäuse sitzen, die Haltebolzen am Behälter und Deckel (in einer Ebene übereinanderstehend) müssen durch Bindedraht fest miteinander verbunden sein. |
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Bei allen vorzunehmenden Arbeiten darf diese Verbindung nicht gelöst werden, weil sonst bei nicht eingesetztem Salmiakring die Zünderstange nach oben geschoben wird, der Deckel abgeworfen und die Mine scharf wird. |
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d) |
Einsetzen des Salmiakringes |
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Vom unteren Ende der Zünderstange im Sicherungsgehäuse wird die Sechskant-mutter abgeschraubt und die Unterlegscheibe abgenommen. |
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Ein möglicherweise an Stelle des Salmiakringes für Lagerung eingesetztes Füll-stück wird herausgenommen. Dabei ist darauf zu achten, ob die Gummidichtung im Boden des Sicherungsgehäuses liegt. |
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Der Salmiakring und die Unterlegscheibe werden aufgesetzt und dann die Sechs-kantmutter handfest festgeschraubt. |
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Der Bindedraht von den Haltebolzen des Behälters und des Deckels wird gelöst. Dabei ist zu prüfen, ob der Salmiakring den Deckel fest auf den Behälter preßt. |
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Der Bindedraht ist dann wieder um die Haltebolzen zu binden, und die Schutzkappe auf das Sicherungsgehäuse zu setzen. |
Bild 29 |
Detonatorrohr mit Einzelteilen |
e) | Fertigmachen des Detonatorrohres (Bild 29) |
1. |
Die Trockenbatterie wird in das Detonatorrohr bis zum Anschlag eingescho-ben, nachdem vorher die Spannung und Stromstärke mit einem Volt- und Am-permeter geprüft sind. Batterien unter 2,6 Volt und unter 1,4 Amp. dürfen nicht verwendet werden. |
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2. |
Der Glühzünder wird eingesetzt. |
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3. |
Die Übertragungsladung wird eingesetzt, ferner |
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4. |
der Holzpropfen mit Druckfeder. Dann ist |
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5. |
die Verschlußschraube fest einzuschrauben. |
34. |
Einsetzen der Mine |
Die Mine kann, aber muß nicht vom Flugzeug aus eingesetzt werden, sie kann auch ohne Windsack in den Stromstrich des betr. Flusses gebracht werden (Abwerfen von Booten, Floßsäcken usw.) |
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Kurz vor dem Abwerfen sind die Bindedrähte von den Haltebolzen und die Schutzkappe zu entfernen. Nach den gemachten Feststellungen ist diese Flußmi-ne ein sehr empfindliches Gerät, so daß ein Einsatz derartiger Beuteminen durch deutsche Pioniere nur durch gut ausgebildete Sonderkommandos möglich ist. |
IV. Sicherheitsbestimmungen |
35. |
Der Zünder der Mine ist schon im normalen Zustand gegen Erschütterungen hoch empfindlich. Bei vom Flugzeug abgeworfenen Minen muß mit Verformungen von we-sentlichen Teilen gerechnet werden, so daß bei geringster Bewegung der Mine Zün-dung erfolgen kann. Es sind daher an das Ufer angetriebene oder auf dem Lande ab-gesetzte Minen unter Beobachtung der für Eisensprengungen geltenden Vorschriften durch vorsichtiges Anlegen einer geb. Ladung von mind. 1 kg am unteren Ende der Mine, wo sich der Sprengstoff der Mine befindet, zu sprengen. Die Mine darf dabei keinesfalls berührt werden. |
Das Entschärfen und der Transport dieser Minen ist verboten |
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36. |
Im übrigen gelten die Sicherheitsbestimmungen nach Nr. 17 bis 21 sinngemäß. |