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Kennblätter fremden Geräts; Heft 8b - Munition über 3,7 cm
D 50/8b
Kennblätter fremden Geräts
Rußland
Vorbemerkungen

Die Vorbemerkungen sollen das Erfassen und Sichten der russ. Beutemunition erleichtern; sie enthalten Hinweise und Erläuterungen allgemeiner Art, die nicht in die Kennblätter aufgenommen werden können.

Die äußeren Kennzeichen auf den Geschossen, Kartuschen, Zündern und Packgefäßen – wie Farbanstrich, aufschablonierte oder eingeschlagene Buchstaben und Zahlen – sind von größter Wichtigkeit für das Erfassen und Verwenden der Beutemunition.

I. Geschosse
A. Anstrich

Die russ. Geschosse wurden bis 1937 nach den Vorschriften von 1931 angestrichen und bezeichnet.

Ab 1938 wurder der Anstrich nach neuen Vorschriften grundsätzlich geändert. Da beide Anstricharten vorkommen können, werden 2 Gruppen erläutert:

1. Anstrich bis 1937: s. Mustertafel
  (Besonderes Merkmal:
  Im Frieden: Zweifarbenanstrich.
 

Für Krieg vorgesehen: Keinen Anstrich, nur gefettet, Kopffarbe bleibt nur als Ring am Kopf erhalten.)

Es geben im Frieden an:
a)

Die Farbe des Kopfes, die Art des Sprengstoffes (Füllung) (Trotyl, Melinit, Gas, Brandmittel usw.)

b)

Die Farbe des zylindrischen Teils, die Art des Geschosses (Granate, Schrapnell, Brandgeschoß usw.)

c)

Der Farbring unterhalb der Zentrierwulst die Sonderbestimmung der Geschoßart (z.B. Splitterspreng-, Spreng-, Beton usw. Granate) oder auch Abweichungen der Geschosse nach ihrer Konstruktion

d)

Der Farbring über dem Führungsring, die Metallart der Geschosse, die nicht aus Stahl bestehen.

2. Anstrich ab 1938
(Besonderes Merkmal:
  Im Frieden: Einfarbenanstrich
  Für Krieg vorgesehen: Keinen Anstrich, nur gefettet)
a) Granaten sind grau, Schrapnells gelb gestrichen.
b)

Die Kennfärbung besteht aus einem 1/4 Kaliber breitem Ring auf dem Kopfteil des Geschosses oder unterhalb der Zentrierwulst.

   

Splitterspreng-, Sprenggranaten und Kugelschrapnells werden nicht mehr kenntlich gemacht,

    Beton-Granaten haben einen blauen Ring,
    Kampfstoff-Sprenggranaten einen gelben Ring,
    Nebelgranaten einen schwarzen Ring,
    Brandgranaten einen roten Ring,
   

Panzergranaten m. L'spur einen blauen Ring (Ring kann auch fehlen, wenn Ge-schoss mit Kappe),

    Leuchtgeschoss einen weißen Ring,
    Propagandageschosse sind am Kopf und zyl. Teil rot gestrichen.
c)

Die Sprengstoffart des Geschosses wird durch aufschablonierte Buchstaben am Kopf gekennzeichnet.

d)

Stahlgußgranaten sind durch schwarzen Farbring über dem Führungsring ge-kennzeichent.

Zentrierwulst und Führungsring sind nicht gestrichen.
B. Aufschablonierte oder aufgedruckte Kennzeichen.

Die Geschosse tragen im allgemeinen aufschabloniert oder aufgedruckt:

Sprengstoffart, Zünderart, Kennzahl des Geschosses, Gewichtsklasse, Angabe über das Laden und Tarnnummer der ladenden Munitionsanstalt und das Geschoß-kaliber.

Siehe Skizze:

Anmerkungen 1–4
Es können vorkommen:
1. An Sprengstoffarten:
T = Trotyl, M = Melenit, Ø = Schneiderit
2. an Zünder: 
A Z РГМ, РГМ-2, УГТ, РГ-6, КТ-1,
КТМ-1, КТМ-2, КТМ-3, М-1, АД, АДН,
ГВМЗ u.n.a.
Dopp Z 45', Т-6, Д, 22 П, 22 ПГ u.a.
Bd Z КТД, МД-5, КТМФ u.a.
3. An Buchstaben vor der Kennzahl:
Г = Betongranaten
Б = Panzergranaten
БР = Panzergranaten mit L'spur
Д = Nebelgranaten
З = Brandgranate
ОФ = Sprenggranate
Р = L'spur
Ф = Minen- und Sprenggranate (alte Sprenggranate)
Ш = Schrapnell
Щ = Kartätsche
Х = Kampfstoff
An Buchstaben hinter der Kennzahl:
А = Geschoß englischer Herkunft
А (in Verbindung mit schwarzem Farbring über Führungsring) = Stahlguß
Ф = Geschoß franz. Herkunft
Я = Geschoß jap. Herkunft
М = Hinweis für Zünder КТМ-1
У = Hinweis für Zünder УГТ-2
Г = Hinweis für Zünder ГВМЗ
4. An Gewichtsklassenzeichen kommen vor:
ТЖ = über + 3 %

über oder unter
Normalgewicht

+ + + + = + 2 1/3 % bis + 3 %
+ + + = + 1 2/3 % bis + 2 1/3 %
+ + = 1 % bis + 1 2/3 %
+ = 1/3 % bis + 1 %
Н = 0 % bis ± 1/2 %
= – 1/3 % bis – 1 %
– – = – 1 % bis – 1 2/3 %
– – – = – 1 2/3 % bis – 2 1/3 %
– – – – = – 2 1/3 % bis – 3 %
ЛГ = über – 3 %
C. Eingeschlagene oder eingestanzte Kennzeichen:

Diese Kennzeichen geben Aufschluß über die Fertigung, Untersuchung und Abnahme der Geschoßhülle.

Siehe Skizze:

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