3. Die verschiedenen Zündungsarten bei Ankertauminen und SprengbojenB. Schematische Darstellung der verankerten deutschen Minen und Sperrschutzmittel, 1. Mine mit Berührungszündung
Übersicht über deutsche und fremde Ankertauminen und Sperrschutzmittel
A. Allgemeines über deutsche und fremde Ankertauminen
und Sperrschutzmittel
4. Allgemeine Anweisungen für das Minensprengkommando

a. Ausrüstung

Es ist zweckmäßig, die Ausrüstung des Minensprengkommandos ständig klarzuhalten. Es ergeben sich beim Sprengen bzw. Entschärfen oft vielerlei Forderungen, die im letzten Augenblick beim Zusammenstellen der Ausrüstung nicht alle überlegt werden können. Bei den Sperrwaffenkommandos sind sehr gute Erfahrungen damit gemacht worden, daß man 1 LKW (1 to als Minensprengkommandowagen hergerichtete Gerüste usw.) und die ge-samte Ausrüstung dauernd in diesem Wagen unterbrachte. Das Sprengkommando war auf diese Art stets sofort einsatzbereit. Im übrigen ist bei der Zusammenstellung der Ausrüs-tung immer daran zu denken, daß die Minen meistens an Stellen am Strande antreiben, die oft Stunden von jeder nächsten Behausung entfernt sind. Ohne auf Vollständigkeit Anspruch zu erheben, wird in nachstehender Zusammenstellung das Gerät usw. aufge-führt, das notwendig erscheint:

Spremgpatornen A, Sprengpatronen B, Sprengbüchsen A mt und ohne Kabeleinfüh-rung, Glühzünder mit und ohne Kabeleinführung, Zeitzünder der verschiedenen Arten, Prüfzünder, lose Munition (Schießbaumwolle, evtl. in Leichtmetallbehälter für Spren-gung von Fernzündungsminen), Zündmaschine A und B, Sprengkabel (mindestens 600 m lang), ausgesuchtes sauberes Werkzeug (wenn möglich in Aluminium-Ausfüh-rung, um es auch an Fernzündungsminen verwenden zu können), Spaten, Hake, Dop-pelglas, 800 mm lange Hanf- oder Drahtleine und 2 große Magnetstäbe (beides um Scharfsein der Fernzündungsminen festzustellen); Leitungsprüfen (mit Ersatzele-ment), Befestigungsleinen (mit Knebel), Glühzünderhalter, Isolierband, Hüsing, Segel-garn, Schnellverbinder (zum Verbinden von Leitungen), kupferner Leitungsdraht, Ver-bandskasten.

b. Sicherheitsmaßnahmen

Die Meldung, daß Minen angetrieben sind, erfolgt meistens durch Strandvögte, Leucht-turmwärter oder Grenzaufsichtsbeamte usw. Das Sprengkommando wird sich also zuerst an die Person oder Behörder wenden, die die Meldung aufgegeben hat. Sofortige Absper-rung im Umkreis von 1000 m ist zuerst zu veranlassen. Dann ist zweckmäßig, die Art der angetriebenen Mine festzustellen (erst durch Fernglas feststellen, ob es sich um eine Fernzündungsmine handelt). – Rechtzeitig Fenster und Türen von Gebäuden öffnen las-sen, soweit diese in der Gefährdungszone liegen. Diese richtet sich naturgemäß nach der Größe der Ladung der Mine und auch nach den örtlichen Verhältnissen. – Für den Führer des Sprengkommandos muß gelten: Absolut ruhiges Arbeiten – kein nervöses Hasten, kla-re Überlegungen und Anordnungen – kein Diskutieren. –

c. Einsatz

Es wird nochmals betont, daß grundsätzlich alle angetriebenen Minen und Sprengbojen, nachdem Typ und Art festgestellt ist, an Ort und Stelle durch Sprengung zu beseitigen sind. – Ausnahmen sind nur dann zugelassen, wenn die örtlichen Verhältnisse eine Spren-gung am Fundort nicht erlauben. Da aber der Zustand der Mine fraglich ist (obe "scharf" oder "unscharf"), kann der Abtransport der Mine nur in entschärftem Zustand vorgenom-men werden. – Das Entschärfen ist grundsätzlich nur von 1 Mann durchzuführen und zwar selbstverständlich von dem Führer des Kommandos. Das übrige Personal hat sich in Dek-kung zu begeben, die schon vorher ausgesucht bzw. hergerichtet ist. 500 m vom Spreng-ort ab kann als Norm für eine genügende Entfernung der Deckung angesehen werden. – Für das Sprengen selbst ist noch zu beachten: Sprenggerät kurz vor dem Einsatz noch einmal durchprüfen ! Zum Anbringen der Sprengladung nur soviel Leute heranziehen, wie zur Durchführung der Arbeit erforderlich sind ! Möglichst elektrisch mittels Zünd-maschine und Kabel zünden; Zeitzünder nur im Notfall einsetzen ! Nach dem Prüfen des Geräts das Zündkabel von der Zündmaschine sofort wieder abklemmen und erst wieder anklemmen, wenn sich alles in Deckung befindet ! Den Schlüssel für die Zündmaschine trägt stets der Führer des Kommandos bei sich, am besten schon vom Eintreffen am Sprengort ab ! Nach erfolgter Sprengung den Sprengort aufklaren ! Vor allem ungebrauchte Munition und beim Entschärfen ausgebauten Zünder und Sprengbüchsen nicht liegen lassen ! Letztere sind mit der Mine zusammen zu vernichten.

3. Die verschiedenen Zündungsarten bei Ankertauminen und SprengbojenB. Schematische Darstellung der verankerten deutschen Minen und Sperrschutzmittel, 1. Mine mit Berührungszündung