Die deutsche Abwurmunition |
Zeichn.-Nr. |
Streubrand C 500 bzw. 500 II |
Serie J Blatt 10 |
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Begriff:
Brandbombe |
Einlagerung: |
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Füllung: ca. 1400 |
Gewicht d. Füllung: ca. 146 kg |
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Gesamtgewicht: ca. 180 kg |
Zünder: |
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Abwurfwaffe: ETC 500, ETC 501, ETC 502, Schloß 500 in Schloßlafette oder ETC 2000, PVC 1006 |
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Hinweis auf Vorschriften: |
1. |
Verwendungszweck |
Die Streubrand C 500 bzw. C 500 II dienen zum Massenwurf selbstentzündlicher Branddosen auf weit ausgedehnte, leicht entzündbare Flächenziele, wie Wälder, trockene Grasflächen, leichte Holzbauten, offene Lagerplätze, Brennstofflager usw. |
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Wird großflächige Verteilung der Branddosen gefordert, so ist bei Abwurf aus größe-ren Höhen der Zt.Z. (89) B auf 4 sec. einzustellen. Öffnungspunkt der Streubrand liegt dann etwa 70 m unter dem Flugzeug. Belegte Fläche bei 3 m/sec. Wind beträgt bei 4000 m Auslösehöhe ca. 12 km². |
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Um ein konzentrierte Wirkung in der Zielfläche zu erreichen, ist bei Abwurf aus 1500 m Höhe der Zt.Z. (89) B auf 4 sec, bei Abwurf über 5000 m Höhe der Zt.Z. (89) B auf 25–33 sec. einzustellen. |
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Bei stärkeren Winden (mehr als 6 m/sec.) ist mit größerer Verteilung der Branddosen zu rechnen. |
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Die Ballistik der Streubrand C 500 entspricht bis zum Öffnungspunkt der Ballistik der Flam C 500. Bei der Zerlegung des Behälters werden die Branddosen herumgeschleu-dert, und fallen mit einer Geschwindigkeit von 30–40 m/sec. zu Boden. |
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2. |
Beschreibung |
Die Streubrand C 500 haben die gleichen Abmessungen wie die Flam C 500. Sie be-stehen aus der Ober- und Unterschale, welche durch Punktschweißung zusammen-gehalten sind. Ein in der Unterschale befestigter Steg mit Sollbruchstelle trägt oben das Gewinde für die Aufhängeöse. |
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In das Zündereinsatzstück ist ein gegen Verdrehen gesicherter Holzfüllklotz einge-setzt. Durch die in ihm befindliche Bohrung ist die Knallzündschnur eingeführt und gegen Herausziehen auf beiden Seiten durch einen kleinen Holzkeil gesichert. In der Ausbohrung des Füllklotzes sitzt die Zdlg.-Kapsel mit kz. Zdlg. C/98 und hat auf der ganzen Länge an der hochgeführten Knallzündschnur Anlage, damit eine gute Zünd-übertragung sichergestellt ist. Vom Füllklotz ist die Knallzündschnur durch ein seitli-ches Verbindungsrohr an die Aussenseite der Oberschale geführt und dort längs der Schweißnaht um den ganzen Körper mittels Schellen befestigt. |
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Das Fertigmachen der Streubrand erfolgt in L.Mun.Anst. | |
3. |
Wirkungsweise |
Nach dem Abwurf der Streubrand wird die kz. Zdlg. C/98 vom Zt.Z. (89) B gezün-det. Die längs der Schweißnaht um den Körper gelegte Knallzündschnur wird gleich-falls gezündet, reißt die Schalen auf und die Branddosen werden herausgeschüttet. |
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Um ein einwandfreies Öffnen der beiden Schalen zu gewährleisten, ist die Knallzünd-schnur auch um die Verbindungsstelle zwischen den 4 Leitwerksblechen gelegt. Aus dem gleichen Grunde ist der Steg mit einer Sollbruchstelle versehen und sind an dem Leitwerk nur 2 Verbindungsstreben angenietet. |
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Die Branddosen der Streubrand C 500 enthalten ein chemisches Zündmittel das im allgemeinen sofort anspricht, das der Streubrand C 500 II dagegen erst nach eini-ger Zeit (verzögerte Zündung !). |
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4. |
Kennzeichnung |
Die Behälter sind blau-grau gestrichen und haben je einen roten Ring um die Spitze und den zylindrischen Teil. |
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Auf dem Körper ist in schwarzer Farbe | |
"Streubrand C 500" bzw. |
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"Streubrand C 500 II" aufschabloniert. |
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5. |
Besonderer Hinweis |
Undichte Behälte (zu erkennen an austretender Füllflüssigkeit) sind nach Ausbau des Zünders (89) B mit kz. Zdlg. C/98 und der Knallzündschnur möglichst auf be-wuchsfreiem oder feuchtem Gelände durch Abbrennen zu vernichten. |
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Branddosen nicht mit Händen anfassen, da Verätzungs- und Vergiftungsgefahr. | |
Die Gasmaske schützt gegen den beim Abbrennen entstehenden giftigen Phosphor-nebel. |
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Bei Notlandungen die Streubrand vorher abwerfen, da durch Leckwerden des Behäl-ters bei Bruch- und Bauchlandungen Selbstentzündung der Branddosen eintreten kann und das Flugzeug gefährdet wird. Landung mit Streubrand C 500 bzw. C 500 II ist gestattet. |
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6. |
Lagerung |
Die Streubrandbomben sind möglichst in geschlossenen Räumen zu lagern und sorg-fältig vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Temperaturen von mehr als + 45° C und weniger als –5° C führen zur Verdampfung bzw. zum Gefieren der Füllflüssigkeit und mindern die Wirkung bzw. schließen sie ganz aus. |
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