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Die deutsche Abwurmunition

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L.Dv. 152/

Zünder für Abwurfmunition

Anhang
Serie I

Blatt 31
(März 1943)

Zünder (70) B

Beschreibung

Der Zünder ist ein transport-, handhabungs-, beladesicherer nicht sprengkräftiger me-chanischer Störzünder, der durch Anschrauben der kl. Zdldg. 34 sprengkräftig wird. Er hat die gleiche Form wie die Zünder (41) A und (67), aber eine etwas größere Bauhöhe. Der Stellbolzen für A.Z. und Zeit auf der Kopfplatte fehlt. Er besitzt ebenfalls einen vor-gespannten Schlagbolzen, der nach den Ablauf des Uhrwerkes und erfolgtem Aufschlag schon durch kleinste Erschütterungen freigegeben wird und durch die Zerlegung der Bom-be mit einer Verzögerung von etwa 1 Sek. auflöst. Er spricht schon beim Vorbeifahren von Fahrzeugen an. Die Entsicherung erfolgt gleichfalls über eine Spindel. Bergen von Blindgängern und Zusammentragen von Bomben ist unmöglich, da der Zünder unbegrenzt scharf bleibt.

Verwendungszweck

Der Zünder wird an Stelle des Zünders (41) A in der SD 2 B verwendet. Wegen seiner Bauhöhe kann er, wenn in SD 2 B eingebaut, nur aus Abwurfbehältern geworfen werden. Abwurf aus Vemag 90 ist verboten. Er ist besonders geeignet für Störeinsätze und Be-kämpfung von Zielen weit hinter der Front, z. B. Verminen von Flugplätzen usw. Um eige-ne Truppen nicht zu gefährden, kein Einsatz gegen fliehenden Feind. Die mit dem Zünder (70) A und (70) B gefüllten Behälter erhalten eine besondere Kennzeichnung. Der Einsatz des SD 2 B mit Zünder (70) B auf Wasser ist zwecklos.

Wirkungsweise

Während des Fallens der Bombe wird die Spindel des Zünders durch die Bremsflügel der SD 2 B herausgeschraubt. Der Schaft tritt aus dem Langloch des Antriebrades, welches durch die Antriebsfeder angetrieben wird, heraus und gibt dieses zum Anlaufen frei. Wäh-rend des Fallens der SD 2 B und nach Ablauf einer Vorlaufzeit von 1 bis 1,5 Sek. wird das Laufwerk wieder stillgesetzt. Das geschieht dadurch, daß sich nach dieser Zeit das An-triebsrad so weit gedreht hat, daß es mit dem kurzen durchgenieteten Stift (Widerlager für die Aufhängung der Antriebsfeder) gegen den Zapfen der Sperrfeder läuft.

Beim Aufschlag der Bombe federt die an der Unterseite mit einem kleinen Gewicht verse-hene Sperrfeder durch, der kurze durchgenietete Stift des Antriebrades verliert die Anla-ge am Zapfen der Sperrfeder und gibt das Antriebsrad für den weiteren Ablauf frei.

Nach etwa 2,5 Sek. ist das Antriebsrad so weit gedreht worden, daß der auf dessen Oberseite senkrecht stehende lange Stift gegen die Nase eines auf einer Bandfeder schwingenden Pendels läuft. Das Laufwerk wird erneut angehalten.

Da die Bombe in den meisten Fällen nach dem Aufschlag springt, wurde, um sicherzustel-len, daß sie die Ruhelage eingenommen hat, wenn das Laufwerk angehalten wird, die Zeit zwischen dem zweiten Anlaufen und noch folgenden Anhalten des Laufwerkes auf 2,5 Sek. bemessen.

Schon beim Übertragen geringer Erschütterungen, z. B. Fahrzeugstöße, beginnt das Pen-delgewicht zu schwingen, verliert die Anlage an dem langen Stift auf dem Antriebsrad, und dasselbe läuft erneut an. Innerhalb 1 Sek. läuft der kurze durchgenietet Stift gegen den Auslösehebel, dieser wird seitlich geschwenkt und gibt den Einfallshebel, der mit der im unteren Teil halbwellenartig ausgebildeten Welle verbunden ist und den vorgespannten Schlagbolzen hält, frei. Durch die Aufhebung der Sperrung des Einfallhebels wird der Schlagbolzen freigegeben, zündet das Zündhütchen, und dieses leitet über die kl. Zdldg. C/34 die Zerlegung der Bombe ein.

Der Zünder bleibt, solange ihn keine Erschütterungen zum Ansprechen bringen, unbe-grenzt scharf.

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