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Munition für Fliegerbordwaffen - Teil 10 - Handbuch der Munition für Fliegerschußwaffen

Serie A

Blatt 3

(Februar 1943)

Munition für Drilling M 30
Erläuterung:

Der Drilling M 30 ist eine Waffe, die für jagdliche Zwecke Verwendung findet. Er wird nur einzeln in den Tropen eingesetzt fliegenden Verbänden als Notausrüstung in einem beson-deren Behälter einschl. Munition zugeteilt. Er ermöglicht durch die Konstruktion 3 zusam-menhängender Läufe die Abgabe von 2 Schrottschüssen und einem Kugelschuß. Der linke Schrotlauf ist zugleich für die Abgabe eines Brenneke-Geschosses eingerichtet.

Es werden verschossen:

1.

Schrotpatronen Kal. 12/65*),

2.

Brenneke-Patronen Kal. 12,

3.

Kugelpatronen Kal. 9,3 X 74 R H-Mantel-Geschoß.

*) Anm.: Bevorratet werden Patronen mit 3½ mm Schrot, Schrotpatronen Kal. 12/65 an-derer Schrotgrößen können natürlich ebenfalls verschossen werden.

1. Schrotpatrone Kal. 12/65

1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.

8.
9.
10.
11.
12.
13.

Schlußscheibchen
Hartschrot
Papphülse
Katronscheibe
Gefetteter Filzpropfen
Teerscheibchen
Rauchloses Jagdblättchenpulver
Pappeinlage
Metalleinlage, gasdicht
Bodenkappe
Bodenpropfen
Stahldoppelboden
Verdeckte Zündung IV

Nie aus dieser Waffe Schrotpatronen verschießen, welche durch einen Längs-streifen als 70 mm lang gekennzeichnet sind. Dies kann zu einer Verengung des Hülsenmundes im Übergangskegel und gefährlichen Gasdrucksteigerung führen.

Bemerkung: Der Schrotschuß ist ein gewollter Streuschuß. Die Schrote ergeben, abgese-hen von Ausreißern, eine zeppelinförmige Gabe, deren wirksamster Bereich mit größtem Durchmesser bei rd. 30 m und deren Spitze bei 50 m liegt. Darüber hinaus können z.B. Hasen nur noch "angeflickt" werden und kommen ohne guten Hund nicht mehr zur Strek-ke.

2. Brenneke-Patrone Kal. 12

Das Brenneke-Flintenlaufgeschoß ist ein wirkungsvoller Kugelschuß aus dem Schrotlauf.

Er darf nur aus besonders hierfür beschossenen Läufen (beim M 30 der linke Lauf) ange-wendet werden.

Bis ca. 50 m ergibt das Brenneke-Geschoß gute Treffergebnisse gegen Wildarten, die dem deutschen Rot- und Schwarzwild entsprechen.

Die Anwendung des rauhen Schusses (Schrotschusses) gegen Schalenwild ist verboten.

3. a) Kugelpatrone Kal. 9,3 X 74 R H-Mantel
Kupferhohlspitze
  b) Kugelpatrone Kal. 9,3 X 74 R H-Mantel
Bleispitze

Geschoß-
gewicht
(g)

Geschoß-
länge
(mm)

V150
(m/s)

Treffpunktlage in cm bei 150 m Fleckschuß

50 m 100 m 150 m 200 m 300 m

a)

16,7

35,0

707

+ 2,9

+ 3,7

U

- 8,7

- 42,0

b)

16,7

29,5

672

+ 3,1

+ 4,0

U

- 9,5

- 46,6

Wirkung der H-Mantelgeschosse:
Die rasante Flugbahn und große Durchschlagsleistung mit guter Trefferwirkung eines Büchsenschusses vereinigen sich hier mit einem überkalibergroßen gestanzten Einschuß (Scharfrand), hoher Spreng- und Splitterwirkung im Wild-körper und großem Ausschuß.
Verwendung:
Gegen Hochwild und infolge des starken Kalibers und be-sonders gegen Großwild geeignet und bewährt.
Erläuterung:
Es bedeuten:

9,3

=

Geschoßkaliber in "mm",

74

=

Hülsen- (bzw. Patronenlagerlänge in "mm",

R

=

Randhülse (i.G. zur Hülse o. Rand, z.B. bei der Infanteriepatrone)

H-Mantel

=

Teilmantel i.G. zum Vollmantel oder Doppelmantelgeschoß (D-Mantel).

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