I. Scharfe PatronenI. Scharfe PatronenInhaltsverzeichnis
Munitionsvorschrift für Fliegerbordwaffen - Teil 1 - 7,9 mm Munition für MG 15 und MG 17
I. Scharfe Patronen
D. Die Geschosse
1. Allgemeines.

Zur Erzielung eines dichten Abschlusses zwischen Geschoß und Hülse sowie eines festen Geschoßsitzes in der Längsrichtung sind sämtliche Infanteriegeschosse, mit Ausnahme des P.m.K.-Geschosses, mit einer Rille versehen, in die der obere Hülsenrand eingezogen wird.

2. Das Geschoß s.S.

Das Geschoß s.S. (schweres Spitzgeschoß) (Abb. 4) hat eine schlanke Spitzenform. Es besteht aus dem Geschoßmantel, in dem der Geschoßkern eingepreßt ist. Der Mantel ist aus tombakplattiertem Flußstahl gezogen und der Kern aus Hartblei gepreßt. Der Kern wird durch die Umbödelung des Mantels festgehalten. Der sich nach hinten anschließende Konus trägt zur Verminderung des Luftwiderstandes bei und ermöglicht in Verbindung mit der größeren Querschnittsbelastung größere Schußweiten.

Das Geschoß s.S. ist als Übungsgeschoß vorgesehen.

Abb. 4 S.S.-Geschoß

3. Das Geschoß S.m.K.

Das Geschoß S.m.K. (Spitzgeschoß mit Stahlkern) (Abb. 5) ist etwas länger als das s.S.-Geschoß und birgt im Innern einen Stahlkern, um den ein dünnes Bleihemd legt.

Das Geschoß S.m.K. dient zur Bekämpfung von widerstandsfähigen Zielen (Panzer, Moto-ren).

Abb. 5 S.m.K.-Geschoß

4. Das Geschoß S.m.K. L'spur.

Das Geschoß S.m.K. L'spur (Spitzgeschoß mit Stahlkern und Leuchtspur) (Abb. 6) ist ebenso wie das Geschoß S.m.K. gebaut, doch befindet sich eine mit gelb leuchtendem Satz gefüllte Satzhülse hinter dem verkürzten Stahlkern. Die Flugbahn wird durch den ab-brennenden Leuchtsatz gekennzeichnet. Der Leuchtsatz leuchtet bis auf 900 m. Es kann bedingt als Richthilfe dienen. Seine Durchschlagsleistung ist geringer als die des Ge-schosses S.m.K.

Als äußeres Kennzeichen ist der tombakplattierte Geschoßmantel an der Geschoßspitze auf 10 mm Länge geschwärzt.

Abb. 6 S.m.K.L'spur-Geschoß

5. Das Geschoß P.m.K.

Das Geschoß P.m.K. (Phosphor-Geschoß mit Stahlkern) (Abb. 7) entspricht in der Form dem S.m.K. Geschoß.

In dem tombakplattierten Flußstahlmantel ist ein Bleihütchen, Stahlkern, Phosphorsatz und als Abschluß ein Hartbleikern eingepreßt, der mit Lackfarbe abgedichtet ist. Der Ge-schoßmantel enthält in der Höhe des Phosphorsatzes eine Ausflußöffnung, die vor dem Zusammenbau des Geschosses luftdicht verlötet ist. Beim Abschuß schmilzt das Lot infol-ge der Reibungswärme im Lauf, so daß nach dem Verlassen der Mündung Phosphor aus-tritt, der eine deutliche sichtbar Rauchspur hinterläßt.

Das Geschoß P.m.K. dient zur Entzündung von brennbaren Stoffen (Benzin, Schmierstoff, Öl, Gas).

Das Geschoß hat keine Rille.

Abb. 7 P.m.K.-Geschoß

6. Das Geschoß l.S.

Das Geschoß l.S. (leichtes Spitzgeschoß) (Abb. 8) entspricht in seiner Form dem Geschoß s.S. In dem tombakplattierten Flußstahlmantel ist ein Leichtmetallkern eingepreßt. Der Kern wird durch die Umbördelung des Mantels in diesem festgehalten.

Abb. 8 I.S.-Geschoß

7. Das Geschoß l.S. L'spur.

Das Geschoß l.S. L'spur (leichtes Spitzgeschoß mit L'spur) (Abb. 9) ähnelt in Form und Aufbau dem Geschoß l.S. Im hinteren Teil ist jedoch eine mit gelb leuchtendem Satz ge-füllte Satzhülse untergebracht. der Leuchtsatz leuchtet bis auf 800 m. Als äußeres Kenn-zeichen ist der tombakplattierte Geschoßmantel an der Geschoßspitze auf 10 mm Länge geschwärzt.

Die Geschosse unter 6. und 7. sind lediglich Übungsgeschosse für das Schiessen auf klei-nen Übungsplätzen.

Die Flugweite beider Geschosse ist infolge des kleineren Geschoßgewichtes als die der übrigen Geschosse.

Abb. 9 I.S.L'Spur-Geschoß

8. Das B-Geschoß.

Das B-Geschoß (Abb. 10) entspricht in der Form etwa dem Geschoß s.S. Zu seiner Kenn-zeichnung ist der tombakplattierte Flußstahlmantel an der Geschoßspitze auf 10 mm hochglänzend verchromt. Bei den aus der Neufertigung anfallenden B-Geschoßen ist als äußeres Kennzeichen das Geschoß vollkommen geschwärzt bis auf die Geschoßspitze, die auf die Länge von 10 mm die metallische Färbung der Tombakplattierung behält. B-Ge-schosse mit verchromter Spitze werden nicht mehr gefertigt. Die Bestände an diesen Pa-tronen werden aufgebraucht. Im vorderen Teil des Geschoßes ist ein Phosphorsatz, im mittleren Teil die Zündeinrichtung untergebracht. Der hintere Abschluß erfolgt durch ei-nen Hartbleikern.

Die Zündeinrichtung besteht aus einem kleinen Schlagbolzen, der in seiner Ruhelage durch einen Sperring festgehalten wird. Beim Abschuß gleitet der Sperring auf den Schlagbolzen nach hinten. Hierdurch wird der Schlagbolzen freigegeben und kann, wenn das Geschoß im Fluge auf Widerstand auftrifft, durch sein Beharrungsvermögen nach vorn auf den Zündsatz schlagen und diesen zur Entzündung bringen.

Das B-Geschoß ist ein kleinkalibriges Sprenggeschoß, das unter Umständen auch Brand-wirkung erzeugt.

Abb. 10 B-Geschoß

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