Allgemeine Angaben; III. Leistung des Geschützes
Schußtafel für den 21 cm Mörser
Allgemeine Angaben
II. Munition

1. Die Angaben dieser Schußtafel gelten für schußtafelmäßiges Geschoßgewicht des schußfertigen Geschosses mit dem in nachstehender Übersicht aufgeführten Zündern:

  Geschoßart Zünderart1) Schußtafelmäßiges
Geschoßgewicht,
kg
 
         
 

21 cm Gr. 18 Be.

Bd.Z. f.
21 cm Gr. 18 Be.

121,4

 
         

2. Die 21 cm Gr. 18 Be. hat einen massiven Kopf mit aufgesetzter Stahlhaube. Sie ist feldgrau angestrichen.

Infolge des zähen Geschoßwerkstoffs ist die Splitterwirkung der Betongranate nicht so groß wie bei der 21 cm Gr. 18 (Schußtafel H.Dv. 119/561). Bei Übungen darf bei Nahver-teidigungsaufgaben die kürzeste Schußentfernung mit Rücksicht auf die Splitterreichweite nicht kleiner als 1000 m sein.

3. Klemmende Geschosse dürfen nicht gewaltsam angesetzt werden. Sie sind zu entla-den. Auch Geschosse, die aus Sicherheitsgründen nicht verfeuert werden können, sind zu entladen.

4. Vor dem Laden der Geschosse ist die Bodenlochbuchse mit dem »Schlüssel f. d. Bo-denlochbuchse der 15 cm Gr. 19 Be.« fest nachzuziehen. Bodenlochbuchsen, die durch Zylinderstifte gesichert sind, brauchen nicht nachgezogen zu werden.

5. Der Bd.Z. f. 21 cm Gr. 18 Be. ist schußfertig. Er kann mit und ohne Verzögerung ver-feuert werden; die Verzögerung beträgt etwa 0,1 Sekunden.

Für den Transport ist der Bd.Z. f. 21 cm Gr. Be. auf »mit Verzögerung«  (»MV«) einge-stellt. Zum Umstellen auf »ohne Verzögerung« (»OV«) ist der Stellkörper des Zünders mit dem »Stellschlüssel für A.Z. 35 K« so weit zu drehen, bis das durch Pfeilstriche bezeich-nete Ende des Einstellschlitzes auf »OV« zeigt. Bei nichtverfeuerten Geschossen sind auf »OV« eingestelle Zünder auf mit Verzögerung »MV« zurückzustellen.

Der Zünder befindet sich nach dem Abfeuern etwa 2 m vorwärts der Rohrmündung in Scharfstellung.

Zum Ein- und Ausschrauben des Zünders dient der »Zünderschlüssel zum Bd.Z. f. 15 cm Gr. 19 Be.«.

6. Der Bd.Z. f. 15 cm Gr. 19 Be. ist schußfertig.

21 cm Gr. 18 Be. mit Bd.Z. f. 15 cm Gr. 19 Be. dürfen mit 1. und 2. Ladung nicht verfeuert werden, da Blindgänger auftreten.

Der Bd.Z. f. 15 cm Gr. 19 Be. kann ohne sowie auch mit kleiner und großer Verzögerung verfeuert werden. Die kleine Verzögerung beträgt 0,05 und die große 0,5 Sekunden.

Der Zünder befindet sich nach dem Abfeuern etwa 2 m vorwärts der Rohrmündung in Scharfstellung.

Für den Transport ist der Bd.Z. f. 15 cm Gr. 19 Be. auf »ohne Verzögerung«  (»OV«) ein-gestellt. Zum Umstellen auf »kleine Verzögerung« (»KV«) oder »große Verzögerung«  (»GV«) ist der Stellkörper des Zünders mit dem »Stellschlüssel zum Bd.Z. für 15 cm Gr. 19 Be.« so weit zu drehen, bis der Einstell-Markenstrich genau in Verlängerung des zwischen den Buchstaben »KV« bzw. »GV« befindlichen Striches steht. Bei nichtverfeuerten Ge-schossen sind eingestellte Zünder auf »OV« zurückzustellen.

Zum Ein- und Ausschrauben des Zünders dient der »Zünderschlüssel zum Bd.Z. f. 15 cm Gr. 19 Be.«.

7. Hingefallene Geschosse, bei denen Geschoß und Zünder nicht beschädigt worden sind, dürfen verfeuert werden. Geschosse mit stark verbeulten Hauben und beschädigten Bo-denzündern sind an die Munitionsausgabestelle zurückzugeben.

8. Die einzelnen Teilkartuschen des 21 cm Mrs. 18 bei Hülsen mit Zündschrauben C/12 n.A. oder C/12 n.A.St. und Pulvern normaler Leistung bestehen aus:

Pulversorte

Teilkartusche Nr.

Sonderkart.

1 2 3 4 5 6

enthält in kg

 

a) Ladungen (Digl.P.)

Nz.Man.N.P. (1,5 · 1,5)
Beiladungsplatte aus
MN-Gewebe

0,050
(Bei-
ladung)
... ... ... ... 0,100
(Bei-
ladung

Digl.Bl.P. – 10,5 –
(3 · 3 · 0,8)

1,000
(Grund-
ladung)
... ... ... ... ...

Digl.Rg.P. – 10,5 –
(1,9 · 15/4)

1,430 0,530 0,710 1,490 2,140 ...

Digl.R.P. – G 1 –
(500 · 5,6/3)2)

... ... ... ... ... etwa
15,700

Bleidraht . . . . . . . . . g

80 ... ... ... ... ...
  b) Ersatzladungen (Ngl.P.)

Nz.Man.N.P. (1,5 · 1,5)
Beiladungsplatte aus
MN-Gewebe

0,050
(Bei-
ladung)
... ... ... ... 0,100
(Bei-
ladung)

Ngl.Bl.P. – 12,5 –
(4 · 4 · 1)

0,895
(Grund-
ladung)
... ... ... ... ...

Ngl.Rg.P. – 11,5 –
(2,4 · 15/4)

1,250 0,500 0,650 1,380 2,020 ...

Ngl.R.P. – 8,2 –
(360 · 6,5/3)

... ... ... ... ... etwa
13,950

Bleidraht . . . . . . . . . g

80 ... ... ... ... ...

Danach ergeben sich folgende Gewichte der einzelnen Ladungen:

La-
dungs
Nr.
Ladungsgewicht
Ladungen (Digl.P.) Ersatzladungen (Ngl.P.)  
Nz.Man.N.P.
(1,5 · 1,5)
Digl.Bl.P.
– 10,5 –
(3 · 3 · 0,8)
Digl.Rg.P.
– 10,5 –
(1,9 · 15/4)
Digl.R.P.
– G 1 –
(500 · 5,6/3)
Nz.Man.N.P.
(1,5 · 1,5)
Ngl.Bl.P.
– 12,5 –
(4 · 4 · 1)
Ngl.Rg.P.
– 11,5 –
(2,4 · 15/4)
Ngl.R.P.
– 8,2 –
(360 · 6,5/3)
Blei-
draht
für
Digl.
und
Ngl.P.
Beiladung Grund-
ladung
    Beiladung Gund-
ladung
   
g kg kg kg g g kg kg
                   
1 50 1,00 1,43 ... 50 895 1,25 ... 80
2 50 1,00 1,96 ... 50 895 1,75 ... 80
3 50 1,00 2,67 ... 50 895 2,40 ... 80
4 50 1,00 4,16 ... 50 895 3,78 ... 80
5 50 1,00 6,30 ... 50 895 5,80 ... 80
6 100 ... ... etwa
15,70
100 ... ... etwa
13,95
...
                   

Der normale Feuchtigkeitsgehalt des Diglykol- und des Nitroglyzerin-Pulvers beträgt etwa 0,4 v.H. Das Pulver ändert seinen Feuchtigkeitsgehalt nur in verschwindend geringem Maße. Es muß aber vor äußerlich anhaftender Feuchtigkeit (Regen, Schnee, Nebel und großer Kälte) geschützt werden, da hierdurch die Anfangsgeschwindigkeit in unberechen-barer Weise verringert wird, was Kurzschüsse zur Folge hat.

Das Pulver muß auch vor Sonnenbestrahlung geschützt werden, da durch Wärme der Feuchtigkeitsgehalt verringert und die Anfangsgeschwindigkeit erhöht wird, was Weit-schüsse zur Folge hat.

Unterschiede zwischen dem Schießen mit Digl.- und Ngl.P. bestehen nicht.

9. Schußfertigmachen der Kartuschen.

Die Kartuschen werden mit der 5. Ladung schußfertig geliefert. Soll mit einer kleineren Ladung geschossen werden, so sind nach Entfernen des Kartuschdeckels so viele Teilkar-tuschen aus der Kartuschhülse herauszunehmen, bis die oberste die kommandierte Zahl zeigt.

Falls sich der Kartuschdeckel durch Ziehen an der Schlaufe nicht anstandslos entfernen läßt, ist er an dem der Schlaufe entgegengesetzten Hülsenrand in die Hülse hineinzudrük-ken. Dadurch wird der Deckel leicht gelockert. Der Deckel ist nach Entnahme der Teilkar-tuschen wieder einzusetzen und fest auf die Ladung zu drücken.

Für das Schießen mit 6. Ladung sind die Teilkartuschen 1 bis 5 mit Grund- und Beiladung aus der Kartuschhülse herauszunehmen und die besonders mitgeführte Sonderkartusche 6 mit der Beiladung nach unten in die Kartuschhülse einzusetzen. Da die 6. Ladung ohne Kartuschdeckel verfeuert werden muß, ist die Kartuschhülse vorsichtig und nicht ruckar-tig in das Geschütz einzusetzen, damit die Ladung nicht nach vorn gleitet. Sonst entste-hen Versager und Nachbrenner, durch die die Bedienung gefährdet werden kann.

10. Nach jedem Schuß, auch in der Nacht, ist durch das Rohr zu sehen, um festzustellen, ob Kartuschreste oder sonstige Fremdkörper liegengeblieben sind. Diese sind zu entfer-nen, da sonst Ladehemmungen entstehen.

Allgemeine Angaben; III. Leistung des Geschützes