Allgemeine Angaben; III. Leistung des GeschützesInhaltsverzeichnis
Schußtafel für die 7,5 cm Kampfwagenkanone und das Sturmgeschütz 7,5 cm Kanone
Allgemeine Angaben
II. Munition

1. Die Angaben dieser Schußtafel gelten für schußtafelmäßiges Geschoßgewicht mit den in nachstehender Übersicht aufgeführten Zündern:

 

Geschoßart

Zünder

Schußtafelmäßiges
Geschoßgewicht
kg

 
         
 

7,5 cm Gr.Patr. Kw.K.

     
 

7,5 cm Gr. 34

kl.A.Z. 23 5,74  
         
 

7,5 cm Gr.Patr. 38

     
 

7,5 cm Gr. 38

A.Z. 38 4,40  
         
 

7,5 cm Pzgr.Patr. Kw.K.

     
 

K.Gr. rot Pz.

Bd.Z. f. 7,5 cm Pzgr.    
    oder 6,80  
    Bd.Z. f. 7,5 cm Pzgr.*    
         
 

7,5 cm Nbgr.Patr. Kw.K.

     
 

K.Gr. rot Nb

kl.A.Z. 23 Nb1)    
         

2. Für die Bekämpfung von Kampfwagen (Kampfentfernung bis 1500 m) dienen die 7,5 cm Pzgr.Patr. Kw.K. und die 7,5 cm Gr.Patr. 38. In Notfällen kann hierzu auch die 7,5 cm Gr.Patr. Kw.K. mit kl.A.Z. 23 in Stellung o.V. verwendet werden.

3. Die 7,5 cm Gr.Patr. 38 eigent sich sowohl zur Bekämpfung von Kampfwagen wie auch zur Bekämpfung von lebenden Zielen. Gegen Kampfwagen ist gute Treffgenauigkeit auf Kampfentfernungen bis 800 m vorhanden. Die Splitterwirkung der 7,5 cm Gr. 38 gegen le-bende Ziele beträgt etwa 85 v.H. von derjenigen der 7,5 cm Gr. 34, vgl. Ziffer 5.

4. Die Nebelwolke, die sich beim Aufschlag der K.Gr.rot Nb. bildet hat einen Durchmesser von 15 bis 20 m. Sie bleibt bis zu 30 Sekunden wirksam und wandert mit dem Winde ab.

Näheres über die Abhängigkeit der Nebelwirkung vom Wetter ist aus der H.Dv. 211/1: Die Nebelmittel und ihre Handhabung, Heft 1, Grundsätze für Nebelverwendung, zu ersehen.

5. Splitterwirkung der 7,5 cm Gr. 34:

  Zünder Zünder-
stellung
Aufschlagwinkel
bzw. Sprenghöhe
Splitterwirkung nach  
  jeder Seite vorwärts  
             
  kl.A.Z. 23 o.V. Aufschlagwinkel
bis etwa 450
15 m 7 m  
             
  desgl.   Aufschlagwinkel
über 450
18 m 10 m  
             
  desgl. m.V.
(Abpraller)
Sprenghöhe bis
10 m aufwärts
10 m 8 m  
             

6. Bei Übungsschießen darf bei Nahverteidigungsaufgaben die kürzeste Schußentfernung mit Rücksicht auf die Splitterreichweite

bei scharfen Geschossen nicht kleiner als 400 m und
bei Üb.-Geschossen nicht kleiner als 300 m
sein.

7. Der kl.A.Z. 23 ist ein empfindlicher Fertigaufschlagzünder. Er kann mit und ohne Verzö-gerung verfeuert werden; die Verzögerung beträgt etwa 0,15 Sek. Die Verzögerung wird mit dem »Stellschlüssel für A.Z. 23« eingestellt. Für den Transport ist der kl.A.Z. 23 auf »ohne Verzögerung« (»o.V.«) eingestellt. Zum Umstellen auf »m.V.« ist der Stellbolzen mit dem Stellschlüssel um 90° zu drehen, so daß die Einstellnut des Stellbolzens in Rich-tung der Buchstaben »M« und »V« liegt. Bei nicht verfeuerten Geschossen ist der Zünder auf »o.V.« zurückzustellen. Die Einstellnut des Stellbolzens zeigt auf »0«.

Bei Zünderstellung auf Verzögerung entstehen auf ebenem, hartem Gelände bei Auf-schlagwinkeln unter 360¯ Abpraller.

Bei Verwendung des kl.A.Z. 23 ist besonders darauf zu achten, daß die Flugbahn vor der Mündung frei von allen Hindernissen, auch kleinen Zweigen, Blättern u. dgl., ist. Andern-falls können bei der großen Empfindlichkeit des Zünders, dessen Rohrsicherheit sofort nach dem Verlassen der Mündung aufgehoben wird und der sich von da ab in Scharfstel-lung befindet, Frühzerspringer auftreten, die die Bedienung gefährden.

8. Die A.Z. 38 und A.Z. 38 St. sind empfindliche Fertigaufschlagzünder. Sie haben keine Verzögerung. Bei Aufschlagwinkeln unter 270¯ muß auf ebenem Gelände mit dem Auftre-ten von Blindgängern bzw. Abprallern gerechnet werden. Die Zünder können im zweiten Aufschlag scharf werden.

Bei Verwendung der Zünder ist darauf zu achten, daß die Flugbahn vor der Rohrmündung frei von allen Hindernissen, auch kleinen Zweigen, Blättern u. dgl., ist. Andernfalls können bei der großen Empfindlichkeit der Zünder, deren Rohrsicherheit sofort nach dem Verlas-sen der Mündung aufgehoben wird und die sich von da ab in Scharfstellung befinden, Frühzerspringer auftreten, die die Bedienung gefährden.

Zum Bekämpfen von Zielen hinter Gebüsch usw. ist der aus Aluminium gefertigte A.Z. 38 mit einer Aufsteckkappe zu versehen. Dadurch wird die Empfindlichkeit so weit herabge-setzt und erreicht, daß der Zünder nicht schon im Gebüsch gezündet wird und mithin die Granate gegen das Ziel zur Wirkung gelangt. Die Kappe wird über den Zünder gestülpt und durch einen leichten Hammerschlag so weit aufgetrieben, bis der untere Kappenrand auf dem Geschoßkopf aufsitzt. Es ist darauf zu achten, daß die Kappe fest auf dem Zün-der sitzt, damit sie beim Ansetzen der Granate (Patrone) nicht abfällt.

9. Der Bd.Z. f. 7,5 cm Pzgr. und der Bd.Z. f. Pzgr.* sind Fertigaufschlagzünder. Sie ha-ben eine eingebaute, nicht abstellbare Verzögerung. Dadurch wird erreicht, daß das Ge-schoß erst nach dem Durchschlagen von Panzerungen usw. detoniert.

10. Der kl.A.Z. 23 Nb. ist ein empfindlicher Fertigaufschlagzünder. Er hat keine Verzöge-rung. Der Zünder befindet sich sofort nach dem Verlassen des Rohres in Scharfstellung. Die Flugbahn vor der Rohrmündung muß deshalb frei von allen Hindernissen sein, beachte Ziffer 7, letzten Absatz.

11. Behandlung hingefallener Patronen.

Patronen mit kl.A.Z. 23 oder A.Z. 38 oder kl.A.Z. 23 Nb., bei denen der obere Abschluß der Zünder so beschädigt ist, daß der Stößel heruntergedrückt oder herausgefallen ist, dürfen nicht verfeuert werden; sie sind aber transportsicher. Hingefallene Patronen mit Bd.Z. können verfeuert werden.

Patronen mit verbeulten Hülsen dürfen nicht gewaltsam in das Rohr eingesetzt werden. Sie sind an die Munitionsausgabestelle zurückzugeben.

12. Die Ladungen der Patronenhülsen besteht aus:
etwa 370 g Nz.R.P. (135 x 5,5/2)
+ 40 g Ngl.Pl.P. – 12,5 – (50 x 0,2) (Grundladung).
Die Ladung für die Tropen besteht aus:
etwa 359 g Nz.R.P. (135 x 5,5/2)
+ 40 g Ngl.Pl.P. – 12,5 – (50 x 0,2) (Grundladung).

13. Das Pulver ändert seinen Feuchtigkeitsgehalt nur in verschwindend geringem Maße. Die Patronen müssen aber vor Feuchtigkeit (Regen, Schnee, Nebel und großer Kälte) ge-schützt werden, da hierdurch die Anfangsgeschwindigkeit in unberechenbarer Weise ver-ringert wird, was Kurzschüsse zur Folge hat.

Die Patronen müssen auch vor Sonnenbestrahlung geschützt werden, da durch Wärme der Feuchtigkeitsgehalt des Pulvers verringert und die Anfangsgeschwindigkeit erhöht wird, was Weitschüsse zur Folge hat.

14. Möglichst nach jedem Schuß, auch in der Nacht, ist durch das Rohr zu sehen und festzustellen, ob Patronenreste oder Fremdkörper im Rohr liegengeblieben sind. Diese sind zu entfernen, da sonst Ladehemmungen auftreten können.

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