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Kennblätter fremden Geräts; Heft 9 - Nahkampf-, Spreng- und Zündmittel, Tarnmittel

D 50/9

Kennblätter fremden Geräts

England

dtsch K Nr:

engl Ben:

441 14 (e)

Abk:

dtsch Ben:

S. Mine 441 (e)
wo nötig erläutern mit:

Abk:

Schnitt durch die engl. S.-Mine

Erläuterungen

1 Sicherungssplint des Zugzünders 9 Hebel des Sprengzünders
2 Zugschieber 10 Befestigungsschrauben
3 Schlagbolzen des Zugzünders 11 Überwurfmutter des Springzünders
4 Treibladung (umgearbeitete Ge- 12 Schlagbolzen des Springzünders
wehrpatrone 13 Zündhütchen des Springzünders
5 Sprengstoffbehälter (Gußstahl) 14 Sprengkapsel des Springzünders
6 Sicherungssplint des Springzünders 15 Sprengstoffladung
7 Ausstoßtopf aus Gußeisen 16 Zugzünder

8

Springzünder

17

Schlagbolzenfeder des Springzünders

Zweck Abmessungen

Mine gegen lebende Ziele

Ø etwa 100 mm

 

Höhe etwa 140 mm ohne Zünder

 

Höhe etwa 210 mm mit Zünder

Bauart Werkstoff
 

Ausstoßtopf: Gußeisen

 

Sprengstoffbehälter: Gußeisen

  Sprengstoff
Kennzeichen

Ammonsalpeter Tri 80/20

Runde Büchse, gelb gestrichen, oben

Zünder

roten, unten grünen Ring. Über

1 Zugzünder 16 zum Zünden der

der Behälternaht grüner senkrechter

Treibladung

Streifen von rotem bis grünem Ring

1 Springzünder 8 zur Zündung der

 

Mine

Gewicht Sicherung

Gesamtgewicht 5,5 kg

Beide Zünder sind durch je einen

Sprengstoffmenge 0,225 kg

Sicherungssplint gesichert.

Beschreibung, Einbau, Wirkungsweise

Die Mine wird wahrscheinlich so tief in den Boden eingelassen, daß nur der Zugzünder mit seinem oberen Teil aus der Tarnung herausragt.

Vor dem Tarnen werden die Sicherungssplinte aus beiden Zündern herausgezogen.

Betätigung erfolgt durch Sperr- oder Stolperdrähte, Fußschlingen oder dgl., die den Zugschieber 2 abziehen, so daß der Schlagbolzen 3 die Treibladungspatrone 4 (um-gearbeite Gewerhpatrone) zünden kann. Der Sprengstoffbehälter 5 wird ohne Verzö-gerung aus dem Ausstoßtopf 8 herausgeschossen. Die beiden Befestigungsschrauben 10 reißen dabei ab. Beim Verlassen des Ausstoßtopfes wird der Hebel 9 des Spring-zünders 8, der in einer Ausfräsung des Ausstoßtopfes gehalten wurde, frei, kippt un-ter dem Zug des Schlagbolzens 12 bzw. dem Druck der Schlagbolzenfeder 17 über und gibt seinerseits den Schlagbolzen 12 frei, der über Zündhütchen 13 und Spreng-kapsel 14 den Sprengstoff 15 zündet. Nach Angaben der Truppe zerknallt die Mine etwa 1,5–1,7 m über dem Boden. Die Verzögerung wird nur durch die Trägheit der Zündeinrichtung erreicht. Beim Zerknallen wird der gußeiserne Mantel des Spreng-stoffbehälters in kleinste Teile zerrissen.

Aufnehmen der Minen

Festgestellte Minen, die unter Waffenwirkung gelegen haben oder überfahren worden sind, dürfen nicht aufgenommen werden. Minen sind zu sprengen ! (Sprengung durch Knallnetz bzw. Pi-Sprengmittel).

Beim Suchen ist auf Stolperdrähte, Fußschlingen und dergl. zu achten. Gefundene Drähte sind vorsichtig zu durchschneiden.

Dann werden die beiden Zünder vorsichtig freigelegt und durch Splinte, Nägel oder Draht von 1,5–2 mm Ø gesichert. Der gesicherte Zugzünder wird herausgeschraubt, die Mine aus dem Boden genommen und auf den Kopf gestellt, damit die Treibla-dungspatrone 4 herausfällt (weiche Unterlage). Nach Lösen der Überwurfmutter 11 (Rechtsgewinde) wird dann Springzünder 8 herausgenommen und die Mine nochmals auf den Kopf gestellt, so daß die Sprengkapsel 14 mit dem Zündhütchen 13 heraus-fällt (weiche Unterlage). Die Mine ist dann gefahrlos.

Fällt die Sprengkapsel nicht heraus, so ist die Mine als Blindgänger zu bezeichnen (Fähnchen o.Ä.) und baldmöglichst durch Fachpersonal (Pioniere oder Feuerwerker) zu sprengen.

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